Schlagwort: Nyikos; Emmerich

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Chronologisch

    Vorläufige Bemerkungen zur Demontage des bürgerlichen Staates

    Was ist der bürgerliche Staat oder was ist er bis vor kurzem gewesen? Ist man gewillt, ein Konzept Jean-Jacques Rousseaus aus seinem Contrat social in Betracht zu ziehen, so könnte man sagen: Der bürgerliche Staat ist die volonté générale der Bourgeoisie.

    Bemerkungen zu einigen Verfallserscheinungen der bürgerlichen Gesellschaft

    Das System ist sinnentleert, da es keine Werte mehr produzieren kann. Es macht sich zu einer substanzlosen Hülle zu einem Zombie, der nicht weiß, dass er tot ist.

    Ein Blickpunkt (von vielen)

    Jedes historische System, und das ist trivial, durchläuft verschiedene Phasen, und dieser Phasenablauf ist nicht reversibel. Das System mag, was seine prinzipielle Funktionsweise angeht, zwar immer noch dasselbe System sein, die „Phänomene“ indes ändern sich – die Ausdrucksformen mithin, welche gleichsam den Kern des Gesellschaftssystems (die Eigentumsstruktur und die Klassenrelationen) „realisieren“, unterliegen einer beständigen Transformation.

    Blicken wir für einen Augenblick, sofern uns nichts Besseres einfällt, in die Tiefe der Zeiten zurück, genauer: in die Ära des imperium romanum. Wir sehen hier vieles, insbesondere aber auch Phänomene, die insofern Beachtung verdienen, als sie die Vorgänger einer Transformation zu repräsentieren scheinen, die hier und heute sich anschickt, Gestalt anzunehmen …

    Wie das System des Kapitals sich selbst zu einer leeren Hülle degradiert

    In einer Gesellschaft, die auf der Grundlage des Privateigentums an den Produktionsmitteln nicht nur arbeitsteilig, sondern auch privat produziert, kann logischerweise die Verteilung der Produkte nur über den Austausch erfolgen – und dieser macht jene zu Waren.

    Utopien sind Phantasiegebilde – daher heißen sie auch so, weil die Schauplätze ou-topoi = „Nicht-Orte“ sind –, deren eigentlicher Sinn darin besteht, eine fundamentale Kritik an der aktuellen Gesellschaft des Autors zu üben: indem man zeigt, wie es anders sein könnte.

    Zur Verwilderung des Denkens im Kontext des ikonischen Komplexes

    Das, was diese Medien zugänglich machen, wird nicht als vermittelt, sondern als real erlebt wahrgenommen, auch wenn man weiß, dass es sich um das Produkt eines Mediums handelt. Man erlebt es als Teil seines Alltags. Das, was man sieht oder hört, vermittelt den Eindruck, dabei gewesen zu sein. Das Verhältnis zur Welt jenseits des Alltags erscheint so als ein unmittelbares, obwohl es in Wirklichkeit medial herbeigeführt wird. Hier geht jede Distanz durchweg verloren, eine Distanz, die für das Denken, die Reflexion von Zusammenhängen gesellschaftlicher Dimension notwendig ist.

    Der citoyen als Schmalspur-bourgeois

    Nun wissen wir, dass die Warengesellschaft sans phrase in den burgi der feudalen Epoche ihren Ausgangspunkt nahm: Ursprünglich war dieses im Grunde extra-feudale Gebilde, im Raum eng begrenzt, der Rahmen für eine Körperschaft (einen „Schwurverband“) von Handwerkern und vor allem von Händlern – den aktiven Demiurgen des Austauschs.

    Man darf sich also nicht wundern: Die Metamorphose des linken Segments ist nichts als der Ausdruck der Dissolution der Arbeiterklasse, des Subjekts, das als fähig erschien, „die Welt aus den Angeln zu heben“. Das Subjekt der Transformation ist verschwunden und damit auch die subjektive Basis, die agency, des Projekts einer anderen Welt.

    Virologie einer Groteske

    Gegenstimmen hat es gegeben, von allem Anfang an. Indessen wurden und werden sie nicht zur Kenntnis genommen, man diffamiert sie vielmehr auf die übelste Weise. Es herrschen Propaganda und Agitation, in einem Ausmaß, das bis dahin als unvorstellbar galt, und von einer Wirksamkeit, von der die Propagandisten des „Ostblocks“ nur hätten träumen können.