Schlagwort: Streifzüge 2022-86
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Chronologisch
Blicken wir für einen Augenblick, sofern uns nichts Besseres einfällt, in die Tiefe der Zeiten zurück, genauer: in die Ära des imperium romanum. Wir sehen hier vieles, insbesondere aber auch Phänomene, die insofern Beachtung verdienen, als sie die Vorgänger einer Transformation zu repräsentieren scheinen, die hier und heute sich anschickt, Gestalt anzunehmen …
Nimmt man die Perspektive von Menschen, die unten sind, ernst? Vertraut man nicht viel lieber akademischen Fachleuten, die einem vom Schreibtisch aus erklären, was Ausbeutung ist, ohne sie kaum je am eigenen Leib erfahren zu haben?
Bemerkungen zu Fabio Vighi und seinen Thesen eines Emergency-Kapitalismus
Während der Corona-Krise haben einige „wertkritisch“ anmutende Thesen über einen konstitutiven Zusammenhang von finaler Kapitalismuskrise und Corona, insbesondere der im Rahmen der Pandemie installierten Lockdown-Politik, von sich reden gemacht.
„Willkommen auf Erden“, heißt es einerseits, andererseits mache ich mir große Sorgen, ob die „SchöneLeichEinstellung“ der WienerinnenWiener Nachbarn nicht weitreichende Folgen haben wird? Georg Kreisler singt nicht ohne Grund „Der Tod, der muss ein Wiener sein“. Wird sich der Ritus von Trauer und Leiden nicht verändern? Könnte es sein, dass die Bestattungsunternehmen plötzlich ganz neue „Hilfeleistungen“ etwa ein „FixundFertig Ablebenspaket“ oder das Spezialangebot „Es wiad a Leich sein“ anbieten? Wie schaut es aus im Leichenschmausgewerbe?
Karl Marx und die Arbeit am Digitalen
Als Karl Marx im Zusammenhang mit der Zirkulation und Reproduktion des Kapitals vom Arbeiten „upon application“ (MEW 42, 631) sprach, gab es noch kein Internet; er gebrauchte diesen Term analog zu dem der Zwangsarbeit
Mit dem Begriff Care wird eine lange verunsichtbarte Voraussetzung für die produktive Verwertung von Arbeitskraft in die Aufmerksamkeit geholt.
Zu Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.
Sorge um den Zustand der Erde ist Selbstsorge. Das sollte nicht extra erwähnt werden müssen. Dem Planeten sind wir wurscht. Auch das macht die Sicht von außerhalb überdeutlich. Unsere Existenz ist äußerst prekär.
Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen
Mit Gesundheitsförderung ist kein Profit zu machen. Eigentlich sollte das Ziel von Gesundheits- und Pflegedienstleistungen sein, sich möglichst überflüssig zu machen, das ist aber nicht mit der Marktlogik vereinbar.
Wir Menschen, wären nicht am Leben, wenn wir nicht von der Geburt an jahrelang um-sorgt worden wären. Nicht nur mit Nahrung, nein, Babys können, auch wenn sie „stofflich“ durchaus ausreichend „versorgt“ werden, daran sterben, dass sie keine „menschliche Wärme“ physisch und emotional spüren.