Kategorie: Wert

Geld ist unser aller Fetisch. Niemand, der es nicht haben will. Wir haben das zwar nie beschlossen, aber es ist so. Geld ist ein gesellschaftlicher Imperativ und kein modellierbares Werkzeug. Als eine Kraft, die uns ständig zum Berechnen, zum Ausgeben, zum Eintreiben, zum Sparen, zum Verschulden, zum Kreditieren zwingt, demütigt und beherrscht sie uns Stunde für Stunde. Geld ist ein Schadstoff sondergleichen. Der Zwang zum Kaufen und Verkaufen steht jeder Befreiung und Selbstbestimmung im Weg. Geld macht uns zu Konkurrenten, ja Feinden. Geld frisst Leben. Tauschen ist eine barbarische Form des Teilens.

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Chronologisch

    In den 1920er Jahren, als die meisten Haushalte im Westen elektrisches Licht hatten, erfanden die Glühlampenhersteller ein Kartell (Phoebuskartell): Die Lebensdauer einer Lampe wurde von den Herstellern mit 1000 Stunden „normiert“. Technisch minimal teurer wäre das Doppelte drin gewesen. Diese Verkürzung hat die Menschen Milliarden gekostet und für die Umwelt war es auch nicht klug – aber Industrie und Handel freuten sich.

    Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert“ (Marx, 1890, S. 50) schreibt Marx gleich zu Beginn des Kapitals, bevor er den Gebrauchs- mit dem Tauschwert kontrastiert und damit scheint auf den ersten Blick alles geklärt. Im Gebrauchswert liegt der „stoffliche Reichtum“ verborgen, verkörpert in konkreten Gegenständen, die durch konkrete Arbeit hergestellt werden.

    Einhundertfünfzig Jahre Das Kapital, erster Band, Karl Marx: „Der Rock ist ein Gebrauchswert, der ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt.“ (MEW 23, 56) Eine Rückkopplung: in den Streifzügen Nr. 34 vom Juli 2005 war dieses Zitat schon einmal Einstieg für die Kolumne: in Erinnerung an Helmut Salzinger, der Marx’ Satz assoziativ gedeutet auf die Rockmusik anwendete; wie ein Refrain ist er mehrmals zu lesen in seiner Textcollage „Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution?“, 1972 zuerst erschienen und 1982, zehn Jahre später, noch einmal.

    „Gebrauchswert“ ist keine Eigenschaft von Dingen, sondern eine Betrachtungsweise, also eine Kategorie. Diese Kategorie entstand in der Warengesellschaft, genauer in deren zentraler Ideologie, genannt Politische Ökonomie.

    Der „Verbal observer“, Bailey etc. bemerken, dass „value, valeur“ den Dingen zukommende Eigenschaft ausdrücken. Sie drücken in der Tat ursprünglich nichts aus als den Gebrauchswert der Dinge für den Menschen, die Eigenschaften derselben, die sie für den Menschen nützlich machen oder angenehm etc.

    Der Gebrauchswert in der bürgerlichen Gesellschaft

    Während der Wert einer Ware eine Relation zwischen Mensch und Mensch reflektiert, ein gesellschaftliches Verhältnis, das Verhältnis mithin zwischen Privatproduzenten, die nichtsdestotrotz, obgleich unbewusst (und deswegen auch planlos), kollaborieren, der Tauschwert dagegen eine Relation zwischen den Sachen, den Waren, reflektiert der Gebrauchswert das Verhältnis zwischen Sache und Mensch, Mensch und Gegenstand oder Ding.

    Karl Marx hat in genialer Weise die kategoriale Struktur des Kapitalismus analysiert. Dennoch gibt es auch in seinem Werk deutliche Widersprüche, und einer ist die Verwendung des Begriffs Gebrauchswert. Einerseits definierte Marx Gebrauchswert als überhistorisch gültige Kategorie: „Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei“, schrieb er gleich zu Beginn im Kapital.

    Ein Gespräch mit der emeritierten Professorin und Ivan Illich-Schülerin Marianne Gronemeyer.

    Wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass das gemeinsame herzhafte Lachen im Kreise unserer Freunde zum Schönsten gehört, was das Leben zu bieten hat. Charles Baudelaire schrieb über das Lachen: „Es ist die Lust zu empfangen, die Lust zu atmen, die Lust sich zu öffnen, die Lust zu betrachten, zu leben, zu wachsen.“ Zur Grundausstattung menschlicher Äußerungsformen gehörend ist das Lachen originärer Ausdruck von Lebensfreude.

    Der Masterboy der europäischen Scharfmacher will österreichischer Bundeskanzler werden

    Es ist also vorbei. Überraschung dürfte es wohl keine mehr sein, dass auch in Österreich heuer noch gewählt wird. Das war abzusehen. Es war eine Frage der Zeit, bis die Koalition kippte. Zufälliger Auslöser (nicht Anlass!) war der Rücktritt des ÖVP-Chefs, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Der hatte einfach die Schnauze voll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von seiner Partei.