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Rosdolsky, Roman

Roman Rosdolsky, (1898-1967), geboren in Lemberg, Mitglied des ZK der KP der Westukraine, Mitinitiator der trotzkistischen Bewegung, der er zeitlebens verbunden gewesen ist. Nach 1918 lebte er viele Jahre in Wien. 1942 wurde er von der GESTAPO verhaftet, bis 1945 inhaftiert in den KZs Auschwitz, Ravensbrück und Oranienburg. 1947 floh er aus Angst vor den Stalinisten gemeinsam mit seiner Frau Emily von Österreich in die USA, wo er bis zu seinem Tod lebte. Autor diverser, vor allem ökonomiekritischer Schriften, am bekanntesten der umfangreiche Band „Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapitals“.

Verfasste Beiträge

Chronologisch sortiert

    Es sind mehr als hundert Jahre verstrichen, seit Karl Marx seine ökonomischen Lehren niederzuschreiben anfing. Eine sehr geraume Zeitspanne, besonders, wenn man die gewaltigen Veränderungen, die die Welt seither erfuhr, ins Auge fasst! Es wäre darum geradezu ein Wunder, wenn alle Lehrsätze von Marx auch heute noch ihre volle Gültigkeit behielten, wenn keiner von ihnen durch die spätere Entwicklung hinfällig geworden wäre. Gewiss, als Ganzes betrachtet, hat das ökonomische System von Marx die Probe der Geschichte bestanden.

    Eine Kritik der bisherigen Marx-Interpretation (1959)

    Unter den zahlreichen kritischen Ausführungen über Ricardos System, die sich bei Marx finden, fällt vor allem ein nur in den Marxschen Grundrissen geäußerter Vorwurf auf: dass nämlich Ricardo in seiner Ökonomie vom Gebrauchswert abstrahiere (MEW 42, S. 193), dass er auf diese so wichtige Kategorie „nur exoterisch Bezug nehme“ (MEW 42, S. 546), und dass sie deshalb bei ihm „als einfache Voraussetzung tot liegenbleibe“ (MEW 42, S. 240).