Kategorie: Transformation
Es geht um nichts weniger als um die Abschaffung der Herrschaft, egal ob diese sich in persönlicher Abhängigkeit oder in Sachzwängen äußert. Es geht nicht an, dass Menschen anderen Menschen unterworfen bzw. ihren Geschicken und Strukturen hilflos ausgeliefert sind. Selbstherrschaft wie Selbstbeherrschung sind unsere Sache nicht. Herrschaft ist mehr als Kapitalismus, aber der Kapitalismus ist das bisher entwickelteste, komplexeste und destruktivste System von Herrschaft. Unser Alltag ist so konditioniert, dass wir den Kapitalismus täglich reproduzieren, uns verhalten, als gäbe es keine Alternativen.
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Chronologisch
Bausteine einer Theorie der Geschichte
Die Gesellschaft, das Gesellschaftssystem, ist, als Resultat vorgängiger Handlungen, d.h. der gesamten Geschichte, deswegen auch kein direkter Ausfluss der aktuellen Praxis, nicht Emanation eines lokalen Geschehens, sondern, als Handlungskontext, in jedem Augenblick (gleichsam als eine „Umweltbedingung“ kultureller Natur) präsupponiert.
… Können wir Autorität, Moralität, Ethik und Normen aufheben? Müssen wir es gar?
Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Buch „Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie und Transformation neu nachzudenken“, erschienen im VSA-Verlag. Das Buch ist online frei erhältlich unter commonism.us
Zum Lehren, Lernen und Arbeiten in einer Zeit des Niedergangs
Bei Begriffen, die im Alltag wie in der Wissenschaft eine lange und verschlungene Tradition haben, ist es manchmal durchaus fruchtbar, auf frühe Konzepte zurückzugehen. Im Falle der Lust auf Epikur, auf seine „negative“ Darstellung, dass …
Vom Ende der Verwertung und vom Aufstieg der virtuellen Ökonomie
Digitalisierung ist in aller Munde. Im verordneten Fortschrittsoptimismus hat sie als Chance wahrgenommen zu werden – außerdem, an ihr führt sowieso kein Weg vorbei. Auch die grassierende Zahlenmanie – aktuell sind wir bei 4.0 – lässt vermuten, dass die Zukunft nichts anderes sein kann als die Gegenwart.
Der Zusammenbruch der Monarchie war eine Zäsur, aber keine Revolution
Die Oktoberrevolution hatte auch in Österreich ein breites Echo gefunden. Die Sozialdemokratie forderte ein Friedensabkommen mit dem revolutionären Russland, konnte aber den Diktatfrieden von Brest-Litowsk nicht verhindern. Massenaktionen lehnte sie hingegen dezidiert ab. Trotzdem kam es schon im Jänner 1918 zu ersten Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen.
Ohne Ziel kein Weg. Ohne Utopie ist die Überwindung des Kapitalismus nicht erforschbar. Der Großteil der emanzipatorischen Bewegungen versucht die Utopie einer befreiten Gesellschaft durch negative Bestimmungen – kein Staat, kein Markt, keine Vergesellschaftung über Arbeit etc. – anzudeuten.
„Es ist wie beim Polaroidfoto. Je mehr es sich entwickelt, umso schärfer
werden die anfangs verschwommenen Umrisse. Je klarer das Bild, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen nicht gefällt, was Sie sehen“ (Judith Sills).
Den Begriff Emergenz betrachte ich seit jeher mit Skepsis. Ist nicht erklärbar, warum und wie aus einem Prozess etwas hervorgeht, so wird die Erklärungslücke mit dem Hinweis auf „Emergenz“ zugedeckt. Dabei gibt es tatsächlich systemische Ganzheiten, bei denen nicht kausal bestimmt werden kann, wie diese aus ihren Elementen entstehen.
Kolumne Immaterial World
Freiwilligkeit ist nicht die Norm. Etwas freiwillig zu tun, schließt ungesagt mit ein, dass es normalerweise eine Gegenleistung oder gar ein Zwang ist, welche zur Tat anhalten. Es ist die Tauschlogik, die dahinter hervorlugt, und das setzt, was als normal gilt. Im Kapitalismus ist Freiwilligkeit die geadelte Ausnahme.