Transformation

„… Wirklich, Freunde, / Wem der Boden noch nicht so heiß ist, dass er ihn lieber / Mit jedem andern vertauschte, als dass er da bliebe, dem / Habe ich nichts zu sagen.“ (Bertolt Brecht)

Es geht um nichts weniger als um die Abschaffung jeglicher Herrschaft, egal ob diese sich in persönlicher Abhängigkeit, in Sachzwängen oder in Selbstbeherschung äußert. Der Kapitalismus ist bloß das bisher entwickelteste, komplexeste und destruktivste System von Herrschaft.
 
Unser Alltag ist so konditioniert, dass wir den Kapitalismus täglich reproduzieren, uns verhalten, als gäbe es keine Alternativen. Die Marktwirtschaft funktioniert wie eine große Matrix. Ein gutes und erfülltes Leben setzt den Bruch mit Kapital und Herrschaft voraus. Was wir tun oder unterlassen, darf nicht länger strukturellen Zwängen gehorchen, die sich aus der Vermehrung des Geldes um seiner selbst willen ergeben. Nein! zu den Geboten einer Logik, die blind bleibt noch gegen jede bessere Einsicht. Andernfalls droht uns deren selbstmörderische Dynamik mitzureißen.
 
Dieser Zusammenhang löst sich auf, sobald unser Tun, unsere Erzeugnisse und Zuwendungen, unmittelbar zum gemeinschaftlichen Ganzen beitragen. Wenn wir also unsere sozialen Beziehungen und Belange (Reproduktion, Verteilung, Ressourcenverbrauch etc.) bewusst, das meint direkt und nicht über den Umweg einer mit Eigenlogik behafteten abstrakten Form koordinieren.
 
Ein Großteil unserer Tätigkeiten sind jedenfalls Narreteien, dem Geld geschuldet. Sie folgen der puren Notwendigkeit von Markt und Verwertung. Das Machbare ist nicht das Finanzierbare. Auf der Tagesordnung steht ein großes Verlernen und Verschwinden. Angesagt ist ein Zeitalter der Abschaffungen.

Einführendes

zum Einstieg ins Thema

1 Beobachtung und 8 Behauptungen zur Frage, warum es eine gute Zukunft nur jenseits von Markt und Staat geben kann

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