Autor: ricky

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Chronologisch

    Von Heine wird gesagt, dass er ein in sich zerrissener Mensch gewesen sei. Heine war nicht zerrissen, sondern er wurde es, weil ihm das Verlangen, Jude und Deutscher zugleich zu sein, verwehrt wurde. Es war Deutschland, das ihn zerriss.

    Höchststand! Wir haben Rekordbeschäftigung im Land. Allerorts wird wie wild gebaut, wacker gerackert, fleißig produziert und ordentlich was geleistet. Beinahe alle sind drauf, chronisch.

    Schon als Kind packte den kleinen Robert der „Wandertrieb“. Seine „wirkliche Schule“ war „diese aufgeregte, ausgedehnte und unheimliche Großstadt Berlin“. Sie schien ihm „so riesig wie ein ganzes Land, so wechselvoll wie ein Kontinent“.

    Über die Peitscherlbuben der Disziplinar- und Kontrollgesellschaft

    Jüngst hat Göran Therborn mit großer Geste die soziale Substanz des Neoliberalismus als „Sado-Liberalismus“ charakterisiert. Dessen Kern bildet ein Mechanismus der Responsibilisierung. Darin wird den Verlierer:innen des Prozesses der atypisierten Flexibilisierung, der Vermarktlichung und Durchkapitalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse auf von außen betrachtet unempathisch, rücksichtslos oder hinterhältig wirkende Weise mitgeteilt, sie seien selbst schuld an ihrer Misere.

    Ab heuer erscheinen die Streifzüge nur noch mit zwei Printausgaben jährlich. Vor allem die exzessiv gestiegenen Versandkosten haben uns zu diesem Schritt veranlasst. Auch sonst gibt es ein paar Änderungen.

    Die SPÖ wählte am Sonderparteitag einen Kandidaten, der nicht vorgesehen war

    Zweifellos beeindruckte der als Rebell gehandelte Babler in den letzten Wochen mehr als der ehemalige Landespolizeikommandant. Babler bewies auf jeden Fall mehr Gespür für die Delegierten, ihm flogen der Herzen mehr zu als dem Burgenländer, wesentlich geschickter zog er die emotionalen Register.

    Auf neue Höhen geklettert ist in den letzten Monaten nicht zuletzt auch die westliche Kriegshetze und die damit einhergehende Verrohung des öffentlichen Diskurses, insbesondere unter den linksliberalen und grünen „Wohnzimmergenerälen“.

    Die Irrationalität hat sich anscheinend in kürzester Zeit fast widerstandslos in sämtlichen gesellschaftlichen Sektoren durchgesetzt: in der Politik, bei den in den jeweiligen Sachfragen tonangebenden wissenschaftlichen Expertengruppen, in den staatlichen und privaten Funk- und Printmedien wie auch in der breiten Bevölkerung.

    Ein Blickpunkt (von vielen)

    Jedes historische System, und das ist trivial, durchläuft verschiedene Phasen, und dieser Phasenablauf ist nicht reversibel. Das System mag, was seine prinzipielle Funktionsweise angeht, zwar immer noch dasselbe System sein, die „Phänomene“ indes ändern sich – die Ausdrucksformen mithin, welche gleichsam den Kern des Gesellschaftssystems (die Eigentumsstruktur und die Klassenrelationen) „realisieren“, unterliegen einer beständigen Transformation.

    Herrschaft kann ohne Kampf und Krieg nie lange Frieden geben, erst recht nicht die gegenwärtige Form davon, die zu unserer globalen Staatenwelt geworden ist. Ob als demokratisch bejubelt oder als autoritär beschimpft, wogt und schäumt diese (Un-)Ordnung unseres Zusammenlebens im „Wettbewerb“ um einen Platz möglichst weit oben in der stets labilen Pyramide nicht nur der Staaten, sondern auch aller von ihnen organisierten und kontrollierten Bereiche unseres Lebens, mit dem Tunnelblick auf Vorankommen, Überholen und Kämpfen