Kategorie: Wert

Geld ist unser aller Fetisch. Niemand, der es nicht haben will. Wir haben das zwar nie beschlossen, aber es ist so. Geld ist ein gesellschaftlicher Imperativ und kein modellierbares Werkzeug. Als eine Kraft, die uns ständig zum Berechnen, zum Ausgeben, zum Eintreiben, zum Sparen, zum Verschulden, zum Kreditieren zwingt, demütigt und beherrscht sie uns Stunde für Stunde. Geld ist ein Schadstoff sondergleichen. Der Zwang zum Kaufen und Verkaufen steht jeder Befreiung und Selbstbestimmung im Weg. Geld macht uns zu Konkurrenten, ja Feinden. Geld frisst Leben. Tauschen ist eine barbarische Form des Teilens.

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Chronologisch

    Das Spielfeld wird zum Trümmerhaufen

    Spiel in seiner reinsten Form ist ein Handlungsmodus, bei dem das materiale (sachliche) Tun (das Würfeln, das Legen von Karten, das Imitieren von Rollen, das Manipulieren von Steinchen), wie ernst man es auch immer betreibt, nicht auf einen Effekt jenseits der Spielhandlung abzielt: Es reicht (von Standpunkt des Spielers), als nicht-instrumentelles Verhalten, über das Spiel nicht hinaus. Oder anders gesagt: Das Motiv des Spielers ist nicht, die „Realität“ jenseits des Spiels umzugestalten (wie in der Praxis, also der Arbeit in einem anthropologischen Sinn), unbeschadet des Umstands, dass dieses Spiel Wirkungen auch in der „externen“ Welt haben kann, die aber nicht beabsichtigt sind oder genauer: sich für den Spieler, im konkreten Moment wenigstens, als irrelevant, als unerheblich erweisen (so etwa, dass im kindlichen Spiel Verhaltensschemata eingeübt werden, die im späteren Leben dann abrufbar sind, wie dies im Übrigen schon im Tierreich der Fall ist).

    Goethe und Marx. Allegorien der Warenform im Faust II

    Dieser Artikel will eine Erkenntnis wieder ins Bewusstsein rufen, der die Zeit, zu der sie formuliert wurde, nicht günstig war. Es handelt sich um eine Deutung des zweiten Teils von Goethes Faust durch den Germanisten Heinz Schlaffer. Schlaffer ist einer der Scharfsinnigsten seines Fachs und hat im Jahr 1981 im Verlag Metzler ein Buch mit dem Titel veröffentlicht: Faust Zweiter Teil. Die Allegorie des 19. Jahrhunderts.

    Wie wir wissen oder wissen sollten, wohnt dem Kapitalsystem ein perpetuum mobile inne, ein Motor, der dieses System, unermüdlich, wie es nun einmal ist, dazu treibt, das Produktivkraftniveau ständig zu heben: die Produktion des relativen Mehrwerts respektive, vom Standpunkt einer jeden aparten Kapitalentität, die Produktion eines Extramehrwerts, und zwar auf dem Weg der Innovation oder, anders gesagt, durch die beständige Verbesserung, die Erhöhung des Wirkungsgrads der Instrumente und Methoden, die im Stoffwechsel mit der Natur Anwendung finden.

    Dass wir etwas wert sein sollen und dazu Werte brauchen, ist das Selbstverständlichste auf der Welt. Ist es das?

    Allenthalben ist von Werten zu reden. Von Werten, die wir haben, oder welchen, die wir brauchen, von Wertewandel und Werteverfall und vor allem und unablässig von der Wertegemeinschaft. Denn die benötigen wir, unbedingt. Auch allen Asylwerbern würde sie artig bekommen. „Integration ist Pflicht – beim Spracherwerb, bei unseren Werten“, sagt der neue ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald. Sein Parteikollege, der österreichische Außenminister Sebastian Kurz hat jetzt einen „50 Punkte – Plan zur Integration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten in Österreich“ vorgelegt. „Werte sollen erleb- und erlernbar werden“, heißt es dort. In achtstündigen Crashkursen will man die Immigranten auf ihre Pflichten festlegen.

    Claudio Conti Difficile resistere alla tentazione di mettere il dito nella piaga. Nella vulgata mediatica mainstream, “l'America” ha trovato la via della crescita e dell'aumento dell'occupazione, per cui dovremmo imitarla in tutto e per tutto (a partire dall'annullamento delle tutele dei lavoratori) e tacitare i critici. Il problema è che non è vero. Punto. I dati sul Pil Usa sono da sempre ogg...

    Eine Zitatencollage (Stand 23.9.2015) von Meinhard Creydt 1. „Wir schaffen das“ (Merkel). „Wir packen aber schon nicht einmal die normale Integration. Da haben wir schon Probleme. Ich erinnere daran, vor einer Woche fährt die Kanzlerin nach Duisburg-Marxloh und kommt hinterher wieder raus und sagt: „Uih, hier haben wir aber ein Problem.“ Naja, das hätten ihr viele vorher sagen können. Also das ...

    Findet die aktuelle Annäherung zwischen Deutschland und Russland über der Leiche Griechenlands statt? von Tomasz Konicz So schnell kann sich der Wind drehen in den Niederungen kapitalistischer Geo- und Machtpolitik: Gestern noch galt Russlands Präsident Putin der veröffentlichten Meinung Deutschlands als die Reinkarnation des Leibhaftigen, so steigt jetzzt der ehemals verteufelte "Schurkenstaat...

    Kurzer Überblick über die wichtigsten Charakteristika der gegenwärtigen globalen Finanzmarktexzesse von Tomasz Konicz  Der jüngste Krisenschub scheint auch die hartnäckigsten Gesundbeter der kapitalistischen Marktwirtschaft, die "Wirtschaftsexperten" in Deutschlands Pressestuben, ratlos und desorientiert zurückzulassen. Der Kapitalismus "enttäuscht seine Jünger", gestand der ehemalige Kapitalis...

    Seit dem Einknicken von Syriza vor dem Brüsseler Diktat ist die gesamte Linke gefordert, die Möglichkeiten und Grenzen linker Parteien zur Entwicklung antikapitalistischer Bewegungen gründlich zu überdenken Von Manfred Sohn Euphorisch feierte der damals fast 70jährige Friedrich Engels die deutschen Wahlen vom 20. Februar 1890, in denen die Sozialistische Arbeiterpartei, also die spätere SPD, ei...

    Tomasz Konicz interviewt Fabian Scheidler Über die Schranken des kapitalistischen Weltsystems und den Niedergang des mächtigsten und auch gefährlichsten Systems, das die Weltgeschichte je erlebt hat Sie verwenden in ihrem Buch für das gegenwärtige kapitalistische Weltsystem das Bild einer riesigen, weltumspannenden Maschine, der titelgebenden Megamaschine. Können Sie diesen Begriff etwas erläut...