Kategorie: Wert

Geld ist unser aller Fetisch. Niemand, der es nicht haben will. Wir haben das zwar nie beschlossen, aber es ist so. Geld ist ein gesellschaftlicher Imperativ und kein modellierbares Werkzeug. Als eine Kraft, die uns ständig zum Berechnen, zum Ausgeben, zum Eintreiben, zum Sparen, zum Verschulden, zum Kreditieren zwingt, demütigt und beherrscht sie uns Stunde für Stunde. Geld ist ein Schadstoff sondergleichen. Der Zwang zum Kaufen und Verkaufen steht jeder Befreiung und Selbstbestimmung im Weg. Geld macht uns zu Konkurrenten, ja Feinden. Geld frisst Leben. Tauschen ist eine barbarische Form des Teilens.

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Chronologisch

    Über die Anästhesie der Aufdringlichkeiten von Franz Schandl Die Informationslawine hinterlässt ihre Spuren. Sie schüttet uns ständig zu. Wissen ist Ohnmacht. Wir kennen uns nicht mehr aus. Das Wissen, das nötige und noch mehr das unnötige, erdrückt zusehends jede mögliche Reflexion des Gewussten. Kenntnis zerstört Erkenntnis. Wir sind dem einfach nicht gewachsen. Was wir nicht alles zu wissen ...

    von Anonym I „Jeder kann dem Umherirren in der Sklaverei dessen, was er nicht kennt, ein Ende setzen – und, das Angebot leerer Worte zurückweisend, in offener Feindschaft dem Leben entgegentreten. “ C. Michelstaedter Das Leben ist nichts anderes, als eine beständige Suche nach etwas, woran man sich festhalten kann. Man steht morgens auf, um sich ein paar Stunden später wieder ins Bett zu legen,...

    Streifzüge 49/2010 von Tomasz Konicz Jetzt – da der Kapitalismus am Ende ist – müsste mensch Politiker sein. Derzeit muss sich unsere politische Klasse nämlich zwischen zwei alternativen Wegen in den Systemkollaps entscheiden. Sollen jetzt drakonische Sparmaßnahmen ergriffen werden, die auf eine Sanierung des Staatshaushalts abzielen – und sofort einen verheerenden wirtschaftlichen Einbruch aus...

    Überlegungen zu einer Theorie der Unwirklichkeit Streifzüge 49 / Juli 2010 von Emmerich Nyikos 1. Bisweilen kann es auch vorkommen, dass (Meister-)Denker einen Ausdruck prägen, der malgré eux den Geist einer Epoche präzis auf den Punkt bringt. So geschehen mit dem mot d́’ordre, das die Gegenwart feiert und als Postmoderne firmiert. Man könnte dies auch die List der semiologischen Vernunft nenne...

    Sieben Thesen zu einem Seminar bei der Europäischen Kooperative Longo maï von Norbert Trenkle Versione italiana / Version française 1. Die Ursachen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise sind nicht in der Spekulation und der Verschuldung zu suchen. Umgekehrt gilt: die gewaltige Aufblähung der Finanzmärkte war und ist Ausdruck einer tiefgreifenden Krise von Arbeit und Kapitalverwertung, deren Ausgan...

    Seit beinahe 40 Jahren kann der Kapitalismus nur noch durch kreditfinanzierte Massennachfrage und rapide Staatsverschuldung überleben. von Tomasz Konicz Bei kaum einem anderen Themenkomplex herrscht innerhalb der Linken solch eine strömungsübergreifende Übereinstimmung wie bei der Einschätzung der gegenwärtigen Krise der Euro-Zone. Die meisten Betrachtungen rücken die Handelsüberschüsse Deutsch...

    Konjunkturprogramme und Rettungsmaßnahmen für angeschlagene Finanzinstitute lassen die Staatsverschuldung weltweit explodieren von Tomasz Konicz Wieder einmal treibt die internationalen Finanzmärkte die Angst vor dem Dollarverfall um. Diesmal sind es Spekulationen um die Bonität der Vereinigten Staaten, die den Greenback unter Druck setzen. Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's am 21. Mai...

    Mit synthetischem Geld gegen den Wertverfall: Nirgends wird die Symbiose zwischen Kapital und Staat so augenfällig wie bei der »Krisenbekämpfung« von Tomasz Konicz Der Euro setzte auch Anfang Juni seine Talfahrt fort. Die schwindsüchtige Einheitswährung sackte auf ein neues Vierjahrestief von 1,21 Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Zugleich läuft bei den europäischen Regierungen die Suche nach de...

    Verschulden bis zum Bankrott oder Sparen bis zur Depression? Angeschlagene Industriestaaten haben allenfalls die Wahl zwischen Pest und Cholera von Tomasz Konicz Wieder einmal hat eine Ratingagentur Spaniens Kreditwürdigkeit herabgestuft. Diesmal war es Fitch, die Madrid zu Wochenanfang die Bestnote »AAA« aberkannte. Die Begründung ließ aufhorchen: Aufgrund der drastischen Sparprogramme, mit de...

    Aufschwung an den Finanzmärkten nach Euro-Rettungspaket währte nur einen Tag. »Sparprogramme« könnten gigantische Überproduktionskrise auslösen von Tomasz Konicz "Gib mir eine Billion Dollar, und ich schmeiss’ dir eine Höllenparty" – so kommentierte der bekannte US-Finanzanalyst Barry Ritholtz das globale Kursfeuerwerk, das am vergangenen Montag nach Bekanntgabe des gigantischen "Rettungspakets...