Responsive image

Schandl, Franz

Franz Schandl, geb. 1960 in Eberweis/Niederösterreich. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien. Lebt dortselbst als Historiker und Publizist. Mitglied der Redaktion der Streifzüge. Diverse Veröffentlichungen, gem. mit Gerhard Schattauer Verfasser der Studie „Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft“, Wien 1996. Zuletzt erschienen: Nikolaus Dimmel/Karl A. Immervoll/Franz Schandl (Hg.), Sinnvoll tätig sein. Wirkungen eines Grundeinkommens, ÖGB Verlag, Wien 2019. Vater dreier erwachsener Kinder.

Verfasste Beiträge

Chronologisch sortiert

    Paul Ginsborg, Die geführte Familie. Das Private in Revolution und Diktatur 1900-1950

    Anhand fünf ausgewählter Länder versucht der Autor sich an einer umfassenden Geschichte des Privaten unter diktatorischen Verhältnissen

    Verdichtete Vorabthesen zur reinen Apokalyptik singulärer Tode

    Das Leben ist das Leben und ein Leben außerhalb des Lebens gibt es nicht. Nicht im Tod, nicht mit dem Tod, nicht durch den Tod und schon gar nicht nach dem Tod. Der Tod ist der Tod. Nicht mehr und nicht weniger.

    Rezension von: Kurt Bauer, Hitlers zweiter Putsch. Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934.

    Sommer 1934. Die Sozialdemokratie war geschlagen, das Parlament ausgeschaltet. Was nun tobte, das war das Gefecht Faschisten gegen Faschisten, wobei jedoch die Nazis im Gegensatz zu den Vaterländischen keinen Kompromiss suchten. Zweifellos, die Austrofaschisten mochten die Nationalsozialisten mehr als die Nationalsozialisten die Austrofaschisten.

    Der Zwölfstundentag verspricht Arbeit ohne Ende. Der Druck auf die Lohnabhängigen erhöht sich ständig. Selbstbestimmung meint Marktbestimmung

    Komprimiertes Referat auf dem Kongress Solidarische Ökonomie, Februar 2013

    Der Großteil der wirtschaftlichen Tätigkeit hat mit Produktion und Dienstleistung nichts zu tun, er folgt ausschließlich geschäftlichen = monetären Erfordernissen. Der Großteil der Arbeit gehorcht nicht nur der Geldreligion, er gehört selbst dem Religionsdienst an.

    Zusammenhänge zwischen Geld, Gewalt und geschäftigem Getue

    Interview mit Franz Schandl zum Thema Geldlogik und Demonetarisierung (Radio Agora)

    Wir haben nichts zu erfüllen, außer uns selbst

    Form? Was ist das? Und muss alles, was sich gestaltet, einer Form und, mit ihr eng verbunden, einer Norm entsprechen? Wenn auch einer gänzlich anderen? So hege ich Skepsis gegenüber der Darstellung der freien Assoziation als Form oder Logik, Ordnung oder Produktionsweise.

    Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral. Von Konstantin Faigle noch einmal verlängert bis Ende März  im TOP-Kino, Rahlgasse 1 1060 Wien Termine Konstantin Faigles essayistisch-satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: Die Arbeit. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns ...

    Von der mühsamen Organisation des Überlebens der Kulturschaffenden von Franz Schandl Künstler gelten, das kleine Segment ganz oben mal abgesehen, als eine Mischung aus Hungerkünstler und Lebenskünstler. Ersteres will man nicht sehen und um letzteres beneidet man sie. Wer frei sein will, muss wohl auch büßen. Das sagt der Volksmund zwar nicht, aber denken tut er so, vor allem wenn er in Form rab...

    An Sotschi demonstriert der Westen einmal mehr, dass er nicht aufgehört hat zu ticken wie einst von Franz Schandl Wann immer von Olympischen Winterspielen die Rede ist, sollte man zuerst von den Afrikanern sprechen. Warum das? Nun, weil es die dort nicht gibt. Teilnehmer dieses Kontinents werden sich auch diesmal wieder an zwei Händen abzählen lassen. Wenn aktuell über sie gesprochen wird, dann...

    Wer etwas über den Austrofaschismus wissen will, wird um diesen Band nicht herumkommen von Franz Schandl Mangelnde Entschlossenheit konnte man den Austrofaschisten nicht vorwerfen. Christlichsozialen und Heimwehren ging es um „die Reinigung der politischen Luft von den Giftgasen, welche marxistische und Parteiwirtschaft erzeugt haben, die Herstellung der wahren Demokratie durch Befreiung von de...

    Erkundungen im Reich der Tierkörperverwertung

    Tierschützer sind mir immer kräftig auf den Zeiger gegangen. Vor allem, wenn sie sich penetrant vor mir aufpflanzten und sinngemäß die Frage stellten, ob ich Tiere mag. Da pflegte ich dann leicht genervt zu antworten: Ja, ich esse sie gerne! Damit war die Sache erledigt.
    Heute antworte ich nicht mehr so. Hier war eine unzulässige Überheblichkeit und Unbedachtheit am Werk, die sich gerade in einer elementaren Frage der sonst eingeforderten Reflexion entschlug. Es war ein schlichtes Bekenntnis zur Herrschaft einer Spezies, die davon ausging, sich alles untertan machen zu dürfen. Herrschaft erscheint darin als vorausgesetztes Modell, mochte man auch über die Auskleidung derselben streiten.

    Hätte die Mücke Bewusstsein, was wäre dann? Nun, sie unterschiede kaum in Menschen und Menschenaffen, geschweige denn meinte sie, mit letzteren gehöre sie in die Kategorie Tier, während der Mensch eine gesonderte Spezies darstelle. In den Mückenakademien würde man auf solch abstruse Theorien nie kommen, stattdessen höbe man die eigene Einzigartigkeit hervor und betonte, dass Menschen und Affen und all ihre nahen Verwandten vom Rind bis zum Zebra zum Stechen und Blutsaugen da wären.

    L’accueil de la critique fut quasiment enthousiaste, surtout en Allemagne. Le magazine Der Spiegel considère Dette : 5000 ans d’histoire comme un « classique de l’anticapitalisme », et le quotidien Frankfurter Allgemeine Zeitung parle d’une « révélation » ; pour l’hebdomadaire Die Zeit le livre est « passionnant » et le quotidien Süddeutsche Zeitung l’a trouvé « grandiose ». Nous aurions bien voulu dire la même chose, mais, malgré une lecture bienveillante, cela n’a pas été possible. David Graeber nous raconte une longue histoire, l’éventail qu’il déploie va des Sumériens jusqu’à aujourd’hui. « Ce livre est donc une histoire de la dette 3», écrit-il. Ce que le sous-titre souligne de la manière plus qu’évidente. Graeber affirme qu’au commencement de toute organisation sociale, il y a des relations de débiteur à créancier. Dette et endettement ont existé avant l’argent, avant même l’écriture : pour l’auteur, c’est là une constante anthropologique.

    Klaus Ottomeyer pflegt einen extensiven, ja inflationären Wertbegriff.
    Alles, was sich als Muster abzeichnet, scheint ein Wert sein zu können.

    Nach dem überraschenden Wahlerfolg will Matthias Strolz gleich in die Regierung

    Dieser Text findet sich auf der Homepage des Matthias Strolz, und er dürfte durchaus wiedergeben wie der Chef der pinken NEOS – Das Neue Österreich, so tickt. Die angehäuften Reizwörter stammen allesamt aus einem wirtschaftlichen Erleuchtungsseminar: Mission, Vision, Risiko, Enthusiasmus, Innvovation. Nichts wird da ausgelassen. Die Kraft der Substantiva ergibt sich nicht aus ihrem Gewicht, sondern speist sich aus dem Glauben des ökonomifizierten Publikums, das sich in diesem Vokabular der Erfolgreichen wiedererkennen will und entsprechend wählt. Ebenso nicht zu überlesen, ist das esoterische Flair der Phrasen: VUKA-Zeit, da hört man im Hintergrund einen Wassermann plätschern, der da kommen soll, obwohl es doch sternzeichenmäßig bloß ein alter schwarzer Fisch ist, der hier in neuer Schale posiert.

    So ein Wahltag ist kein Zeugnistag über Geleistetes oder Versprochenes, sondern er gibt Auskunft über die Befindlichkeit der Wähler zu einem bestimmten Zeitpunkt. Weder Lage noch Perspektive sind dabei entscheidend, wohl aber die aktuelle Stimmung. Es herrscht der Moment, auf den alles fokussiert wird. Gefragt ist eine Technik des mentalen Zugriffs.

    Im Land der populistischen Querschläger wird einmal mehr ein neues Kapitel aufgeschlagen

    Der Vorsprung wird zwar nicht so groß sein, aber so wie in Deutschland sich abermals Angela Merkel behaupten wird, so steht mit Kanzler Werner Faymann (SPÖ) der Sieger dieser Nationalratswahl schon fest. Die Sozialdemokraten dürften diese Wahl gewinnen, nicht obwohl, sondern weil sie auf Recycling setzen: „Hoch die Arbeit“, „Wir schützen die Pensionen“, das sind die zentralen Botschaften. Mehr ist nicht. Viel Farbe, kaum Inhalt, das prägt diesen Retroauftritt, mit dem es wohl gelingen wird, das Stammklientel, insbesondere die treuen Rentner zu mobilisieren. Eine Perspektive ist nicht in Sicht, die SPÖ versucht nicht einmal eine Reform zu simulieren. Was in gewisser Hinsicht aber durchaus ehrlich ist.

    „Jö, da Kreisky“, seufzte meine uralte Großmutter, wann immer sie den österreichischen Bundeskanzler im Fernsehen erblickte. Nicht nur der 1893 geborenen Dienstmagd und Hilfsarbeiterin erschien „ihr“ Kreisky wie ein Synonym für Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Urlaub, Rente, Auto, Schweinsbraten. Die um 1960 geborenen Enkel wiederum kannten keinen mehr vor Kreisky. Er war der, der ewig schon da gewesen ist.

    Wieder mal sind Wahlen. Nationalratswahlen in Österreich, Bundestagswahlen in Deutschland. Die nächsten Monate stehen ganz im Zeichen unerträglicher Kampagnen, die über alle Medien laufen. Dem ist nicht zu entgehen. Wir sind umstellt und umzingelt.