Schlagwort: Ziegler; Petra

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Chronologisch

    Mit vier war ich sehr draufgängerisch. Ich war (zugegeben) blond, meist in Cord- oder karierten Hosen, nicht allzu leicht zu beeindrucken, und ich fuhr Ferrari. Entsprechend rot. Was anderes kam nicht in Frage. Mein Beuteschema war klar: groß, dunkel, lässige Gangart. Hat immer geklappt.

    Nicht genug könnten wir bekommen, jetzt haben wir die Krise, und recht geschieht uns. Dabei lassen wir uns bereitwillig mit Krümeln abspeisen. Wir reduzieren unsere Ansprüche, noch bevor wir Bedürftigkeit eingestehen. Eins schleppt sich, und die Aussichten werden kaum besser. Mit allerlei konsumindustriellen Leckerlis auf halbsatt trainiert, erahnen wir, woran uns mangelt nur schemenhaft.

    Den einen erscheint das Geld als bloßer Schleier, zweckneutral (es kommt nur darauf an, was eins daraus macht), die anderen wollen die Übel des Kapitalismus alleine in der Gier nach dem schnöden Mammon festmachen und zu schlechter Letzt reduziert sich die Missbilligung einer offenbar wachsenden Zahl (mal wieder) auf die Ablehnung zinstragenden Kapitals. Rette es, wer kann – das Geld.

    Stichworte zur Kritik

    Lamento. Geschimpft wird viel. Vorneweg (wenn auch mit gehörigem Respekt) auf die  Finanzmärkte, die US(!)-Ratingagenturen, über Gier und ungerechte Verteilung, gegen die Boni-Banker, Spekulanten und all die anderen Gauner, auf die Unfähigkeit des politischen Personals, nicht zu vergessen, die Griechen, und darüber, dass die Menschen „so“ sind. Fehlen irgendwo Schuldige, sie finden sich, dafür sorgt schon die veröffentlichte Meinung.

    Streifzüge 53/2011 von Petra Ziegler Im Kapitalismus wird zur Drohung, was eigentlich erst Luft verschaffen könnte. Verdammt viel an Arbeit wurde schon verzichtbar, auf vieles wäre gut und gerne zu verzichten. Sieht eins sich um, ist unschwer zu erkennen, was da an Zeit und Energie verschwendet wird, geht zu nicht geringen Teilen drauf, um das marode Werkel noch irgendwie am Laufen zu halten. D...

    Unsere realexistierende Welt wird beherrscht durch die Allgegenwart von Ware und Wert. Ihre Regeln schaffen Fakten, Realität mit der wir uns konfrontiert sehen. Realität wie wir sie tagtäglich vorfinden und fortgesetzt reproduzieren – neu erschaffen.

    Auf die Produktion von Schrott versteht sich die Marktwirtschaft. Ganze Branchen hängen am beschleunigten Verkürzen der Produktzyklen. Da mag die zivilisierte Welt in einem Meer aus Müll baden gehen.

    Streifzüge 49/2010 von Petra Ziegler und Andreas Exner Die Krise gilt großen Teilen der Linken als Spätfolge politischer Entscheidungen, deren Korrektur mehr als überfällig ist. Entsprechend harsch fällt das Urteil gegen die herrschende politische Klasse aus: wenig einsichtig, unwillig, hörig gegenüber den Interessen der Finanzindustrie. „Obwohl die gegenwärtige Lage durch geringes und unsicher...

    Streifzüge 48/2010 von Petra Ziegler Ich trenne mich. Nach Jahren. Attac und ich, wir scheiden in Freundschaft, wie das so schön heißt und wie sich das gehört. Verbunden hat die Auflehnung gegen die Zumutungen des globalen Kapitalismus. Deren Wurzel war Kern des Konflikts. Die Trennung war absehbar. Was schmerzt, sind die fehlenden Reaktionen, die als Indiz für gescheiterte Versuche einer Verän...

    Buchbesprechung Streifzüge 48/2010 von Petra Ziegler Ausgehend von Erfahrungen in Lateinamerika verdichtet sich seit einigen Jahren auch im deutschsprachigen Raum der Diskurs um neue Formen selbstbestimmter Produktion. Bedarfs- und Gemeinwesenorientierung, betriebliche Selbstverwaltung und die Ausrichtung an sozialen und ökologischen Kriterien sind bestimmende Merkmale „Solidarischer Ökonomie“....