Kategorie: Wert

Geld ist unser aller Fetisch. Niemand, der es nicht haben will. Wir haben das zwar nie beschlossen, aber es ist so. Geld ist ein gesellschaftlicher Imperativ und kein modellierbares Werkzeug. Als eine Kraft, die uns ständig zum Berechnen, zum Ausgeben, zum Eintreiben, zum Sparen, zum Verschulden, zum Kreditieren zwingt, demütigt und beherrscht sie uns Stunde für Stunde. Geld ist ein Schadstoff sondergleichen. Der Zwang zum Kaufen und Verkaufen steht jeder Befreiung und Selbstbestimmung im Weg. Geld macht uns zu Konkurrenten, ja Feinden. Geld frisst Leben. Tauschen ist eine barbarische Form des Teilens.

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Chronologisch

    Streifzüge 1/1999 von Franz Schandl Daß das Gewöhnliche nur aufgrund der Gewöhnung als solches erscheint, macht kaum jemanden stutzig. Daß gerade der Tausch eine vergängliche Angelegenheit sein könnte, ist für das bürgerliche Individuum eine unzumutbare Zumutung. Er zeichnet es nämlich aus. Der nachfolgende Beitrag ist zwar lang, aber alles andere als fertig. Trotzdem haben wir uns entschlossen...

    Zur Kritik eines falschen Gegensatzes 1 von Stephan Grigat Sowohl in der politischen als auch in der wissenschaftlichen Diskussion über Globalisierung hat in den letzten Jahren eine Wiederbelebung des angeblich grundsätzlichen Gegensatzes von Markt und Staat stattgefunden. In Österreich ist das zuletzt bei der Aufregung anläßlich der geplanten Übernahme der Supermarktkette Meinl durch den deuts...

    von Martin Hart-Landsberg Die Diskussion über die sogenannte Finanzkrise Asiens in den Medien verzerrt eher die gegenwärtigen Vorgänge, als sie zu erhellen. Die Wahrheit ist, daß die Ursachen jener ökonomischen Krise, die nun Thailand, Malaysia und Indonesien (kurz SEA-3 genannt) und gleichermaßen Südkorea verwüstet, nicht finanzieller Natur sind. Darüber reicht die Bedeutung dessen, was gerade...

    Thesen zur Metakritik des Tauschs Streifzüge 3/1998 von Franz Schandl  1. Gemeinhin erscheint der Tausch als eine eherne Konstante des Daseins. Er wird nicht gesellschaftlich eingeordnet, sondern leitet sich von einer dunklen "menschlichen Neigung" ab, die als gegeben angenommen wird. 2. Tausch ist zu verstehen als kultureller Zwang der bisherigen Menschheitsgeschichte, er setzt sowohl ein Mehr...

    von Ernst Lohoff 1. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war man sich in der Erwartung einig, daß Fortschritt und Vernunft das heranbrechende Säkulum prägen würden. Die Herausbildung der modernen Warengesellschaft wurde als Prozeß der sukzessiven Entmystifizierung und restlosen Durchrationalisierung aller Verhältnisse verstanden. Die sozialistische Opposition proklamierte zwar, erst die Befreiung von...

    Derridas Kritik des Marxschen Gebrauchswert- und Fetischbegriffs

    Von der Produktion der »Zeit« zu ihrer marktwirtschaftlichen Dekonstruktion Aus: Krisis 19 von Gaston Valdivia Das moderne Individuum klagt ständig über »Zeitmangel«. Vierundzwanzig Stunden am Tag scheinen bei weitem nicht auszureichen, um all die Anforderungen zu bewältigen, die es erfüllen soll und will. Die Ansprüche an den modernen Menschen und sein »Zeitkontingent« sind enorm und drohen, i...

    Zur Kritik der kulturindustriellen Bewußtseins-, Stimmungs- und Meinungslagen Streifzüge 3/1997 von Franz Schandl Die wohl wichtigste Frage, warum die meisten Menschen sich den medialen Schwachsinn nicht nur einziehen, sondern auch ganz selbstverständlich ernstnehmen (anstatt etwa in befreiendes Lachen auszubrechen), ist bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet. Und doch kann und soll gesa...

    Überlegungen zum Phänomen Madonna

    Fragmente einer Kritik des bürgerlichen Alltags