Die Apokalypse wurde schon unzählige Male verkündet. So betrachtet ist sie ein alter Hut. Neu ist die spezifische Form voyeuristischer Katharsis, mit der sie in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten inszeniert wird. Sie wird nicht länger gefürchtet, als Machtinstrument benutzt oder in religiöse Systeme gebettet – sie wird ersehnt.
Urbanes Gärtnern gewinnt seit einigen Jahren zunehmend auch in Wien an Bedeutung. Die Gärten sind dabei nicht auf die physischen Gartenorte zu reduzieren, sondern mindestens ebenso als diskursives Phänomen von Bedeutung.
Eugène Ionescos absurder Einakter La Leçon (deutsch: Die Unterrichtsstunde) hat zahlreiche literarische und psychologische Interpretationen angeregt. Er kann aber auch als – gar nicht so absurde – apokalyptische Darstellung eines pädagogischen Sachverhalts gelesen werden.
Zu denken uns aufgegeben ist heute der Begriff der nackten Apokalypse, das heißt: der Apokalypse, die im bloßen Untergang besteht, die also nicht den Auftakt zu einem neuen, und zwar positiven, Zustande (zu dem des „Reiches“) darstellt.
Dass es so nicht weitergehen kann, ist ein triviales, massenhaftes Gefühl vor und in allen Umbrüchen. So fühlt es sich auch heute an. Tanz auf dem Vulkan, Abgrund, Apokalypse, Weltuntergang oder Rettung in letzter Sekunde – all das hat Hochzeit.
Der Zwölfstundentag verspricht Arbeit ohne Ende. Der Druck auf die Lohnabhängigen erhöht sich ständig. Selbstbestimmung meint Marktbestimmung
Befreiung beginnt mit Ent-Täuschung. Der ebenso hartnäckige wie für die psychische Ausgeglichenheit des menschlichen Individuums bedeutsame Glaube an die Selbstwirksamkeit, also daran, den Lauf der Dinge mit dem eigenen Handeln beeinflussen zu können, wirkt seltsam paradox für den Erhalt des Bestehenden. Wir überschätzen unsere Spielräume.
Bedürfnisse sind nie die gleichen, sondern sie verändern sich permanent. Zwar wollen Menschen immer essen, aber was und wie sie essen, ist heute völlig anders als vor hundert Jahren. Gibt es für unsere heutige Art und Weise zu essen genug Nahrungsmittel?
Der Großteil der wirtschaftlichen Tätigkeit hat mit Produktion und Dienstleistung nichts zu tun, er folgt ausschließlich geschäftlichen = monetären Erfordernissen. Der Großteil der Arbeit gehorcht nicht nur der Geldreligion, er gehört selbst dem Religionsdienst an.
The editorial board of Mediations is pleased to announce the publication of our latest dossier, Marxism and the Critique of Value. This double issue is being published simultaneously as a book, which can be downloaded as a free PDF from M-C-M′ , and which is also available in paperback.