Wie es ist, muss es nicht sein. – Wenn Wertkritik eines kann, dann genau das. Sie führt wie keine andere zeitgenössische kritische Theorie das skandalös Unnötige der gegenwärtigen Zustände vor Augen. Sie holt die Strukturen des kapitalistischen Selbstzweckgetriebes an die Oberfläche, macht deren blinde Dynamik deutlich. „Der stumme Zwang der Verhältnisse“ gründet in der verselbstständigten Verwertungslogik des Kapitals, in einer Rationalität, die wir mit unserem tagtäglichen Tun prolongieren.
Binnen weniger Wochen hat das kleine Österreich sich zum Extremisten unter den EU-Staaten gemausert. Das arme hilfsbereite Land, so die treuherzige Selbsteinschätzung, dürfe nicht länger zum Handkuss kommen. Flüchtlingshorden aus dem Süden überlaufen uns. Die gilt es zu stoppen. Festung bauen, Grenzen zu, der Notstand droht. Lasset uns fürchten!
Im Jahr 2004 fragte mich die Redaktion der Streifzüge, ob ich eine regelmäßige Kolumne schreiben würde, und ich sagte zu. In 12 Jahren schrieb ich 35 Kolumnen, und es hat mir Freude bereitet. Eine anstehende Kolumne war immer wieder Anlass, entweder aktuelle Themen aufzugreifen oder über die Dinge zu schreiben, die mich ohnehin gerade beschäftigten.
Der Kostnix-Laden (KNL) in der Zentagasse 26 wurde von der Initiative W.E.G. (Wertkritische Emanzipatorische Gegenbewegung) gegründet und existiert seit nunmehr über zehn Jahren. Inspiriert von bereits bestehenden Umsonstläden wie beispielsweise in Hamburg sowie dem Bestreben nach einer Möglichkeit, Facetten abstrakter Theorie praktisch zu erproben und auf diesem Wege kommunizierbar zu machen, sollte diese Idee umgesetzt werden.
mit G. M. Tamás 3. Mai 2016, 19 Uhr Institut für Wissenschaft und Kunst Berggasse 17, 1090 Wien G.M. Tamás liefert für das traditionelle westlich-marxistische Verständnis neue Ansätze und bereichert die Diskussion nicht nur im Hinblick auf die Geschichte des »real existierenden Sozialismus« und dessen Niedergang, sondern ebenso für das Selbstverständnis einer Linken weltweit, die sich in der Kr...
von Maria Wölflingseder, Martin Scheuringer, Severin Heilmann, Ricky Trang, Lorenz Glatz, Petra Ziegler, Franz Schandl
Di, 26.4.2016, 14:30 Restaurant Kontrast Südtirolerstraße 31 4020 Linz Einladung zum Diskurs zwischen Politik, EntscheidungsträgerInnen und Medien zur Situation in Oberösterreich anhand der Studie „(Über)leben an der Grenze“ mit Univ-Prof. DDr. Nikolaus Dimmel und Dr. Franz Schandl Begrüßung und Einführung: MMag. Gernot Koren MAS (Geschäftsführer pro mente OÖ) Die beiden Autoren sprechen über d...
Liest eins sich durch die Publikationen des vergangenen Jahres, scheint es, als wäre alles, was es zu Flucht und Vertreibung zu sagen gäbe, bereits in allen zur Verfügung stehenden Darstellungsformen abgedeckt worden. Viele der Texte zeichnen Bilder individueller Odysseen, von Gewalt und Tod, von unerträglichen Zuständen, vom Weglaufen und seinen schrecklichen Seiten, von Gnadenlosigkeit, aber auch von Solidarität. Doch viel zu selten, meist nur als Adjektiv oder in einem Nebensatz, kommt die Hoffnung zur Sprache, die in der Flucht liegt.
Einfach war es diesmal nicht. Geplant war die Nummer als differenzierte und vielschichtige Rückschau auf das eigene Projekt, nennen wir es Streifzüge, nennen wir es Wertkritik, nennen wir es irgendwie. Ein ordentlicher Rücklauf an Vorschlägen oder gar Texten wollte sich aber nicht einstellen. Unsere Einladung ist ohne entsprechendes Echo geblieben.
2013: 435.000, 2014: 626.000, 2015: 1,xxx.xxx, 1/2016: 58.600 Flüchtlinge, 3.735 Tote. – In Zahlen und Statistik wird in dieser Welt alles wahrgenommen, nur so kann bewertet, berechnet, verworfen oder verwertet werden. Menschen sind in dieser Lebensordnung generell bei allem, was zählt, wandelnde Nummern, Ziffern, Zahlen auf diversen Konten und Berechnungen. Und wer am Ende sich nicht aus-zahlt, wird als (ver)störender Rest aus der Rechnung abgeschoben. Deren Zahl steigt auch hierzulande von Jahr zu Jahr. Und jetzt sind auch noch die Flüchtlinge einzurechnen!