Kategorie: Lebensweise
Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.
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Chronologisch
Wieso sind Weltuntergangsspiele derzeit so unheimlich beliebt?
Auf den ersten Blick scheint die grundlegende Funktionsweise des kulturindustriellen Dauerbombardements auch für das Computerspiel zu gelten: Es findet die hinlänglich bekannte, öde Abbildung oder Dopplung der Oberfläche der Realität statt, wie sie für alle Produkte der Kulturindustrie charakteristisch ist.
Verstreute Bemerkungen gegen apokalyptisches Fühlen, Denken und Handeln
Vorstellungen von Zeit und Leben er-leben wir in unserem Alltag. Tag und Nacht, die Mondphasen, der Wechsel und die Wenden des Sonnenlaufs und der Jahreszeiten, das wiederkehrende Wachstum all dessen, wovon wir leben, aber auch die ständige Folge von Tod und Geburt in der lebendigen Natur einschließlich der Menschheit zeichnen uns ein Bild ewiger Wiederkehr.
Realistisch gesehen gibt es keine Chance für eine nachhaltige Entwicklung
Man muss – nach jahrzehntelangen frustrierenden Erfahrungen – das globale ökologische Versagen wohl auch einmal akzeptieren lernen, statt weiter leeren Hoffnungen nachzuhängen und (vermutlich) christlich kulturgeprägt doch noch an einen Ausweg aus der Öko-Krise zu glauben.
Rezension von: Kurt Bauer, Hitlers zweiter Putsch. Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934.
Sommer 1934. Die Sozialdemokratie war geschlagen, das Parlament ausgeschaltet. Was nun tobte, das war das Gefecht Faschisten gegen Faschisten, wobei jedoch die Nazis im Gegensatz zu den Vaterländischen keinen Kompromiss suchten. Zweifellos, die Austrofaschisten mochten die Nationalsozialisten mehr als die Nationalsozialisten die Austrofaschisten.
Aufrüstung, Militarisierung der Außenpolitik, Konfrontationskurs gegenüber Moskau – diese Schlussfolgerungen ziehen viele deutsche Medien aus der Tragödie des Fluges MH17
Ich habe. – Ich beginne meinen Text mit „Ich habe.“ Was habe ich? Habe ich was? Was heißt das: „Ich habe“? Es sollte ein ganzer Satz werden. Dann war ich abgelenkt, und als ich wieder aufs Papier blickte, stand da „Ich habe“.
Interview mit Edgardo Lander
Venezuela kommt nicht zur Ruhe: Die Inflation steigt, mit der Versorgung gibt es weiterhin Probleme und der chavistische Präsident Nicolás Maduro bleibt unter Druck. Ein Gespräch mit dem venezolanischen Intellektuellen Edgardo Lander über Rohstoffabhängigkeit, Autoritarismus und das „gute Leben“.
Die Apokalypse wurde schon unzählige Male verkündet. So betrachtet ist sie ein alter Hut. Neu ist die spezifische Form voyeuristischer Katharsis, mit der sie in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten inszeniert wird. Sie wird nicht länger gefürchtet, als Machtinstrument benutzt oder in religiöse Systeme gebettet – sie wird ersehnt.
Eugène Ionescos komisches Drama La Leçon
Eugène Ionescos absurder Einakter La Leçon (deutsch: Die Unterrichtsstunde) hat zahlreiche literarische und psychologische Interpretationen angeregt. Er kann aber auch als – gar nicht so absurde – apokalyptische Darstellung eines pädagogischen Sachverhalts gelesen werden.
Zu denken uns aufgegeben ist heute der Begriff der nackten Apokalypse, das heißt: der Apokalypse, die im bloßen Untergang besteht, die also nicht den Auftakt zu einem neuen, und zwar positiven, Zustande (zu dem des „Reiches“) darstellt.