Kategorie: Arbeit

Im Kapitalismus wird zur Drohung, was uns eigentlich erst Luft verschaffen könnte. Verdammt viel an Arbeit wurde schon verzichtbar, auf vieles wäre gut und gerne zu verzichten. Dabei lässt sich unschwer erkennen, was da an Zeit und Energie verschwendet wird, geht zu nicht geringen Teilen drauf, um das marode Werkel noch irgendwie am Laufen zu halten.

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Chronologisch

    Wer arbeitslos wird, d.h. seine Arbeitskraft nicht im Rahmen einer bezahlten Berufstätigkeit verkaufen kann und auch kein Vermögen besitzt, droht von allem, was ihm oder ihr bis dahin selbstverständlich war, abgeschnitten zu werden und sozial am Rand zu stehen. In dieser Situation bleibt einem in der Regel nichts anderes übrig, als sich an die sozialstaatlichen Institutionen zu wenden.

    Rezension

    Als Erzählung über uns selbst ist Samols Text angelegt: nicht als deduktive Explikation von der abstrakten Höhe der Theorie, sondern induktiv vom Schicksal des gegenwärtigen Menschen ausgehend.

    Arbeitslose und ihre Angehörigen wirken lädiert. Sie stehen unter andauerndem Stress

    Arbeitslose als arme Würstchen zu betrachten, hält die Autorin für erniedrigend und ungeheuerlich. Was Mayr gar nicht mag, ist es, die Verelendeten als Elende vorzuführen. Es ist ein bürgerliches Lehrstück, Betroffene dann auch noch zu Verursachern der Misere zu erklären. Jeder ist seines Unglückes Schmied.

    Buchpräsentation mit Franz Schandl
    Montag, 28. September 2020, 19:00 Uhr
    Grünraum, Deuringerstraße 3, Bregenz

    Wie ein Virus das Absurde sichtbar werden lässt

    Marx sagt in einem seiner Briefe mit der üblichen Prägnanz: „Daß jede Nation verrecken würde, die, ich will nicht sagen für ein Jahr, sondern für ein paar Wochen die Arbeit einstellte, weiß jedes Kind.“ (MEW 32, S. 552) Das ist soweit durchaus richtig.

    Solidarität, sagt Heinz Bude, ist eine „große Idee“. Und meint damit das Zusammengehörigkeitsgefühl und Empathie von Individuen zueinander. Eben damit aber hat Sozialrecht nichts zu tun. Hier nämlich geht es um einen abstrakten Risikoausgleich unter Fremden als einer Risikogemeinschaft.

    Nicht nur die Normalität soll neu werden.

    Wenn es dir dreckig geht, fühle ich mich gleich wohler!

    Lasst uns mitmachen, lasst uns dabei sein, lasst uns nicht zu lange arbeiten und vergesst nicht die Lohnerhöhung. „Es geht auch gerecht!“ Das sind die Botschaften der Demütigen – und genauso kommt es auch rüber. Die Arbeiterkammer ist wahrlich der Hort des linken Konservativismus.

    Buchpräsentation mit Franz Schandl

    Salongespräche # 16
    Freitag 14. Februar 2020,19:00 Uhr
    Stadtpfarre Linz,
    Pfarrplatz 4, 4020 Linz

    Das neoliberale Aktivierungs- und Arbeitszwangregime der EU-Kommission

    Bereits bei ihrer Gründung 1993 weist die EU steigende Erwerbslosenzahlen auf. Auch wenn die Union in der Sozialpolitik keine Regelungskompetenz hat, so war doch im Laufe der Jahre in vielen Staaten eine ähnliche Entwicklung festzustellen: Statt den Staat in die Verantwortung für die ausreichende Zahl von Arbeitsplätzen zu nehmen, für die Aufteilung der Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung oder gar den Aufbau alternativer Beschäftigungsfelder zu forcieren, war wie aus dem Nichts in vielen Staaten ein Dogmenwechsel festzustellen. Bei der abrupten Einführung von Hartz IV zeigte sich das 2004 am deutlichsten. Die Blaupause für die Politik lieferte die „OECD Jobs Strategy“ von 1996, die 1997 von der dänischen Präsidentschaft unter dem Schlagwort der „Aktivierung“ propagiert wurde.