Autor: petra
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Chronologisch
Über das unmäßige Universum der Geschäfte
Pathologische Käufer sind wir alle. Die Offensichtlichkeit einiger sollte den Hintergrund aller nicht verdunkeln. Das Grundproblem ist vielmehr, dass Kaufen generell eine pathologische Form der Vergesellschaftung ist. Kaufen wird also nicht pathologisch aufgrund pathologischer Käufer, sondern die Käufer werden pathologisch ob der Form des Kaufs. Die Form setzt ihre Subjekte. Der Kauf kreiert die Käufer. Die Menschen sind als Charaktermasken Reaktivisten des Warenverkehrs. Kein Kunde ist König, auch viele Kunden nicht. Ist der freie Kunde bloß Vollzugsorgan? – Aber natürlich, was sonst soll er sein.
Was sich unter der Oberfläche zu verbergen pflegt, das ist dem naiven Blick für gewöhnlich entzogen. Man muss dann schon ein wenig tiefer gehen, um bemerken zu können, wie sich die Sache in ihrem Wesen verhält, d.h. bezüglich ihrer inhärenten Tendenzen.
Über Ästhetik und Geschmack, Reproduktion und Reflexion im Zeichen des Marktes
Durch die Quantifizierung der Welt haben die Qualitäten vielfach zu leiden. Das Kapital betreibt eine umfassendes Geschmacksabwicklungsprogramm. Der Mangel an gutem Geschmack manifestiert sich in allen Bereichen, die mit dem Massenkonsum einhergehen. Gutes Essen von schlechtem, gute Lektüre von schlechter, gute Musik von schlechter zu unterscheiden, damit sind nicht viele gesegnet, die meisten sind heillos überfordert.
„Nun sag’, wie hast du’s mit den Juden?“ So wie sich Faust um eine klare Antwort herumwindet, so auch Goethe selbst. Und ebenso die Zunft der Germanisten insgesamt, die um das heikle Thema bislang einen weiten Bogen gemacht hat.
Anmerkungen zur Misere der Vokabulatur (I)
Die Plappermaschinen ordinären Unsinns verschaffen sich Oberluft. Der sprachliche Unrat stinkt zum Himmel. Auch wenn es nur kleine Dreckpatzen sind. So riecht das Aroma des Zeitgeists. Die Journaille produziert den dafür notwendigen Kot. Er ist Dünger auf den Feldern gemeingefährlicher Ignoranz.
Über die systematische Verkehrung des Theorems des strukturellen Antisemitismus
Die affirmative Resteverwertung einer häufig grob auf sozialpsychologische Komponenten verkürzten Kritischen Theorie spielt eine nicht unerhebliche Rolle bei der politischen Instrumentalisierung von Gesellschaftskritik. Dies betrifft mit an erster Stelle die Vulgarisierung und affirmative Verwendung des Begriffs des strukturellen Antisemitismus, welche seinen Sinngehalt verkehren.
In der Subach waren halbverhungerte, arme Schlucker zur Tat geschritten und wurden aus der Not heraus für einen Tag zu Räubern. Dieser eine Tag, an dem niemand schlimmer zu Schaden kam, kostete sieben von ihnen das Leben.
Manchen gilt der neue Finanzminister als rotes Tuch, das rote Zahlen liefern wird
Wenn jetzt jemand noch „Marxist“ sagt oder gar „Mottenkiste“, dann ist alles gesagt und der Inkriminierte auch gleich erledigt. Indes behauptet hier lediglich das Vorgestern über das Gestern, dass es von vorvorgestern sei. Das ist zwar nicht besonders originell, aber trickreich und zielführend, zweifellos.
In Österreich kommt es erstmals zu einer Koalition zwischen Konservativen, Sozialdemokraten und Liberalen
Nun ist es aber flott gegangen. War das erste Scheitern eine Niederlage, so wäre ein nochmaliges Scheitern eine Blamage sondergleichen geworden, die sich niemand, insbesondere die ÖVP, mehr hätte leisten können. So zimmerte man ein Regierungsprogramm und bereits am Montag ging es zur Angelobung.
Geburtsfehler der Dienstleistungsgesellschaft
Die industrialisierten Dienstleistungen haben es vermocht, die Gegenwart zu kapern, sodass unsere heutige Gesellschaft nun tatsächlich makabrer Weise als Dienstleistungsgesellschaft bezeichnet werden kann. Und dahinter verbirgt sich ein Prozess umfassender Entmündigung.