Schlagwort: Hengl; Lukas

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Chronologisch

    Eigentlich tue ich wenig anderes, als zu konsumieren. Die Konsequenz davon ist, dass ich viel habe. Ich besitze einige tausend Dinge.

    Ich bin einer von genau 4.004.423 Menschen, die momentan auf der Erde leben. In diesem eigenartigen Jahrhundert gibt es genaue Kenntnis darüber wie viele Menschen leben und wie viele sterben, um daraus zu schließen, wie viele geboren werden dürfen, ohne die verbliebene Lebensfläche zu überfordern.

    Wilde Tiere leiden hinter Gittern. Könnte das der Grund sein, warum wir sie einfangen und einsperren? Um so unsere Andersartigkeit bestaunen zu können? Denn wilde Tiere springen gegen die Zäune ihrer Gefängnisse, laufen mit ihren Schädeln gegen die Glasscheiben der Terrarien, und so sie nicht anders entfliehen können, sterben sie an einer Krankheit, um zu flüchten. Menschen und zahme Tiere jedoch leiden keineswegs hinter Gittern; ihre Zähmung wurde möglich, da sie sich einreden ließen, dass die Stäbe ihrem Schutze dienen.

    Ich lebe in einem Wohnhaus in einer ruhigen Gasse Wiens. Am unteren Ende des Stiegenhauses ist ein Bewegungsmelder angebracht. Rot blinkend gibt er sich durch die verglaste Eingangstüre schon von weitem zu erkennen. Dort wacht er über das Haus. …

    Eine Schaukel schwingt zwischen Himmel und Hölle, zwischen Tier und Gott. Sie schwingt von der Ewigkeit unseres Bewusstseins zur Endlichkeit unseres Körpers. Sie schwingt von Libido zu Agape, vom Singen zum Furzen – und wieder zurück. Nennen wir sie die Lustschaukel.