Tausch und Täuschung

Zu Gottfried Kellers Novelle Die drei gerechten Kammmacher

von Hermann Engster

Der Roman soll das deutsche Volk dort suchen, wo es in seiner Tüchtigkeit zu finden ist, nämlich bei seiner Arbeit.

Motto zu Gustav Freytags Roman Soll und Haben (1855)

Seldwyla ist eine von Gottfried Keller erfundene schweizerische Kleinstadt, bewohnt von Kleinbürgern mit einer schon südländisch geprägten Mentalität: leichtfertig und lustig, aber auch missgünstig und im Alter verbittert. Von ihnen handelt sein Erzählwerk Die Leute von Seldwyla, und einige dieser Novellen sind sehr populär geworden wie Kleider machen Leute oder Romeo und Julia auf dem Dorfe. Darin befindet sich auch die 1855 verfasste Novelle Die drei gerechten Kammmacher. (Einzelausgabe bei Reclam) Sie ist nicht so populär wie die eben genannten, Keller selbst schätzte sie jedoch sehr hoch ein und bewertete neue Bekanntschaften danach, ob diese das ebenso sähen. Und in der Tat handelt es sich um eine vertrackte Geschichte, mit der die Interpreten sich schwergetan haben.

Erzählt wird von drei Gesellen, die nacheinander in einer kleinen Kammmacherfabrik in Seldwyla eine Anstellung antreten: Jobst aus Sachsen, Fridolin aus Bayern, Dietrich aus Schwaben. Sie ähneln einander in Habitus und Charakter, was beim ersten mit akribischer Ausführlichkeit beschrieben wird, beim zweiten, weil kaum individuell Neues hinzukommt, schon erheblich kürzer und beim dritten nur noch sehr knapp. Das Ganze nimmt zunächst einen betulichen Lauf, doch steigt beim Lesen zunehmend der Argwohn auf, hier bahne sich Böses an, und tatsächlich mutiert die Geschichte zu einer grotesken Satire mit einem bitterbösen Ende.

Die Moral der Nationalökonomie ist der Erwerb, die Arbeit und die Sparsamkeit, die Nüchternheit.

Motto zu Gustav Freytags Roman Soll und Haben (1855)

Das Kammmacher-Handwerk hat kein besonderes Ansehen. Von der Fertigung von Schmuckkämmen abgesehen, besteht es aus technisch anspruchsloser und stumpfsinniger Sägearbeit. Wer dieses Handwerk ergreift, geht nicht mit einem Gesellenstück auf die übliche Gesellentour und braucht auch keinen Meisterbrief zu erwerben. Die Wahl dieses Berufs kennzeichnet schon die Lebenseinstellung dieser drei Gesellen zur Genüge, und so richten sie sich im Leben ein. Sie arbeiten hart, leben genügsam, sind von verdrossener Stimmung, halten sich von allen Geschehnissen des Städtchens fern, insbesondere von dessen Vergnügungen, denn sie sparen jeden Groschen und hoffen, irgendwann einmal mit dem Kapital der hart erarbeiteten Ersparnisse das Geschäft des Meisters zu übernehmen. Jeder hat unter den Dielenbrettern ein geheimes Versteck, in dem er sein Geld aufbewahrt, doch weiß bald jeder vom Versteck des andern. Sie verhalten sich zueinander duldsam, schlafen aufgrund der kargen Unterbringung sogar gemeinsam in einem Bett; jedoch sind sie zu Konkurrenten geworden, und jeder verfolgt heimlich den Plan, wie der Erzähler verrät, einander aus dem Bett und aus dem Haus hinaus zu dulden (!). So richten sie ihr Leben „gerecht“ ein, und was hier unter Gerechtigkeit zu verstehen sei, erläutert der Erzähler selbst folgendermaßen:

Es ist hier nicht die himmlische Gerechtigkeit gemeint oder die natürliche Gerechtigkeit des menschlichen Gewissens, sondern jene blutlose Gerechtigkeit, welche aus dem Vaterunser die Bitte gestrichen hat: Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern! weil sie keine Schulden macht und auch keine ausstehen hat; welche niemand zu Leid lebt, aber auch niemandem zu Gefallen, wohl arbeiten und erwerben, aber nichts ausgeben will und an der Arbeitstreue nur einen Nutzen, aber keine Freude findet.

Eine Frau besorgt den dreien die Wäsche. Sie trägt den putzigen Namen Züs Bünzlin, ist 28 Jahre alt, eine attraktive Erscheinung, hat drei gescheiterte Liebschaften hinter sich, ist noch Jungfer – und vermögend. Denn sie besitzt einen sog. Gültbrief, ein Wertpapier über die stolze Summe von 700 Gulden, deren Zinsen ihr regelmäßige Einkünfte sichern, ein Kapital, welches das gesamte ersparte Vermögen der drei Gesellen weit übersteigt. Darauf spekuliert Dietrich als der zuletzt Angekommene mit den geringsten Ersparnissen: … als ein erfindungsreiches Schwäblein … erfand (sic!) er den Gedanken, sich zu verlieben und redet ihr beflissen nach dem Mund. Die beiden andern kommen ihm auf die Schliche und machen ihr gleichfalls den Hof, und wie Dietrich weniger der Jungfer selbst als ihrem Wertpapier. Doch stellen sie sich dabei unbeholfen an, und sie lässt alle drei zappeln.

Diese Züs Bünzlin ist geistig flaches Geschöpf, gleichwohl eingebildet, hat sich ein disparates und unnützes Halbwissen angelesen und hält hochmoralische Tiraden über Entsagung und Uneigennützigkeit. Keller schreibt hier satirisch an gegen den Jugendschriftsteller Christoph von Schmid, dessen von religiöser Bigotterie durchseuchte spießig-moralische Bücher im neunzehnten Jahrhundert bis weit hinein ins zwanzigste sich einer ungeheuren Popularität erfreuten. Eine Kostprobe aus dem Munde der Jungfer Bünzlin:

Schmal ist der Weg, der zum Heile führt, breit der Weg, der zum Verderben führt … O wie selig ist dagegen der Mensch, der weder rechts noch links von Gottes Wegen abweicht, sich vor der Sünde hütet, betet und wachet – und arbeitet.

… was die drei Werber schwer beeindruckt und womit sie sich diese vom Leibe hält.

Die Arbeiter machen sich Konkurrenz, nicht nur, indem einer sich wohlfeiler anbietet als der andre, sondern indem einer für zwei arbeitet.

Marx, Arbeitslohn (1847), MEW, Bd. 6

Die gegenseitige Konkurrenz treibt die drei Gesellen an, noch härter zu schuften; die Produktivität steigt, der Meister erkennt seine Chance:

Als der Meister sah, dass diese drei Käuze sich alles gefallen ließen, brach er ihnen am Lohn ab und gab ihnen geringere Kost, aber desto fleißiger arbeiteten sie … also dass er ein Heidengeld durch die stillen Gesellen verdiente und eine wahre Goldgrube an ihnen besaß. Er schnallte sich den Gurt um einige Löcher weiter und spielte eine große Rolle in der Stadt, während die törichten Arbeiter in der dunklen Werkstatt Tag und Nacht sich abmühten und sich gegenseitig hinausarbeiten wollten.

Die drei Gesellen verhalten sich äußerlich friedfertig zueinander, doch wie es in ihrem Innern gärt, zeigt eine nächtliche Episode, in der sich ihre Wut aufeinander entlädt. Sie träumen jede Nacht ihren Traum von der Übernahme der Werkstatt, doch einmal beginnen sie plötzlich, sich herumzuwälzen …

und nun brach in den schlummertrunkenen Gesellen ein wilder Groll aus und in dem Bette der schreckbarste Kampf, indem sie während drei Minuten sich so heftig in den Füßen stießen, traten und ausschlugen, dass alle sechs Beine sich ineinander verwickelten und der ganze Knäuel unter furchtbarem Geschrei aus dem Bette purzelte.

Der Meister, reich geworden, verprasst sein Geld, nach der Krise der Überproduktion geht es mit dem Geschäft bergab, und von den drei Stellen müssen zwei eingespart werden. Die auf karge Ersparnisse gegründeten Lebenshoffnungen der drei Gesellen drohen zu scheitern, und jeder fleht ihn kniefällig an, doch bitte ihn selbst zu behalten, und – Tiefpunkt der Selbsterniedrigung – sie bieten ihm sogar an, ohne Lohn zu arbeiten. Der Meister macht sich aus ihrer Notlage einen bösartigen Spaß. Er kündigt allen dreien und erlegt ihnen einen Wettlauf auf: Sie sollen am nächsten Tag eine halbe Stunde bis zu einem nahegelegenen Hügel wandern und dann in einem Wettlauf zurückkehren – wer als erster ankommt, soll die Stelle behalten.

Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!

Paulus, 1. Brief an die Korinther, 9,24

Die drei suchen Rat bei der affektierten Gescheitheit der Züs Bünzlin; diese, in paulinischer Sporttheologie geschult, stellt in einer salbungsvollen Predigt den Wettlauf als eine vom Himmel auferlegte Probe dar:

So ziehet denn dahin und kehret die Torheit der Schlechten um in die Weisheit der Gerechten! Was sie zum Mutwillen ausgesonnen, das verwandelt in ein erbauliches Werk der Prüfung und der Selbstbeherrschung, in eine sinnreiche Schlusshandlung eines langjährigen Wohlverhaltens und Wettlaufes in der Tugend.

Und sie verspricht dem Sieger die Heirat.

Am Schwaben Dietrich hat sie kaum Interesse, da er als der zuletzt im Betrieb Eingestiegene nur geringes Kapital hat anhäufen können. Doch ist Dietrich der pfiffigere unter den dreien und wählt eine spezielle Strategie: Als die beiden andern loslaufen, scharmiert er Züs, lockt sie in ein nahes Wäldchen und kommt bei ihr zum Ziel.

Währenddessen versuchen die beiden andern, sich beim Laufen gegenseitig zu behindern, was in eine wüsten Rauferei ausartet. Am Stadttor angekommen, delektieren sich die Seldwyler Bürger an der willkommenen Sonntagsunterhaltung und feuern die beiden johlend an. Die beiden ineinander verkeilten Läufer vergessen in ihrer Raserei ihr Ziel, wälzen sich am Kammmacherbetrieb vorbei und zum andern Stadttor wieder hinaus. Bald darauf treffen Dietrich und Züs beim Meister ein und kommen mit ihm ins Geschäft: Züs kauft Haus und Fabrik, Dietrich betreibt die Werkstatt, der Meister genießt seine Altersruhe.

Jobst der Sachse verlässt die Stadt und erhängt sich in Verzweiflung an einem Baum. Als Fridolin der Bayer dort vorbeikommt, packt ihn Entsetzen, er verfällt in Wahnsinn und endet in Verwahrlosung. Und der Gewinner Dietrich?

Dietrich der Schwabe allein blieb ein Gerechter und hielt sich oben im dem Städtchen; aber er hatte nicht viel Freude davon; denn Züs ließ ihm gar nicht den Ruhm, regierte und unterdrückte ihn und betrachtete sich als die alleinige Quelle alles Guten.

So endet die Geschichte der drei Gesellen: Der eine hängt tot am Baum, der zweite landet in der Gosse, der dritte unterm Pantoffel. Zeitgenössische Kritiker haben diesen grausamen Schluss gescholten, weil ihm Heilung und Versöhnung fehle, denn die drei Gerechten seien schließlich keine schlechten Menschen gewesen. Und auch heute werden sich Leserin und Leser ratlos fragen: Was ist daran gerecht?

It’s the economy, stupid!

Wahlkampfstratege J. Carville zu Bill Clinton (1992)

Die Literaturwissenschaft hat um diese Geschichte lange einen Bogen gemacht. Die geistesgeschichtlich orientierte Methode sah in ihr eine Vorstufe der absurden Groteske à la Ionesco und Beckett. Die muss Mitte des 19. Jahrhunderts irgendwie vom Himmel gefallen sein; denn die Frage, welcher irdischen Wirklichkeit sie möglicherweise entsprungen sein könnte, wird nicht gestellt. Andere schauten genauer hin und nahmen wahr, dass hier ganz handfeste Kategorien der damaligen Arbeitswelt eine Rolle spielen. Zwar befindet sich die Schweiz noch auf einer eher vorindustriellen Entwicklungsstufe, doch ist Keller, der von der Zürcher Stadtregierung ein Stipendium erhalten und dies zu einem siebenjährigen Aufenthalt in Heidelberg und Berlin genutzt hat, mit den fortgeschrittenen Verhältnissen der Zeit wohlvertraut. Deren die Industriegesellschaft durchwaltende Kategorien spielen in die Erzählung hinein: Lohnarbeit, Konkurrenz, Entfremdung, Rechenhaftigkeit, Entsubjektivierung, Erwerb, Geld, Leistung, Gewinn, Kapital. Doch schwirren in den Deutungen diese Begriffe beliebig umher, weil ihnen die Einbettung in eine angemessene gesellschaftliche Theorie fehlt.

Ein erster Anstoß dazu kam, wie in vergleichbaren Fällen auch, von der historisch-materialistisch orientierten Literaturwissenschaft der DDR, hier vom Jenaer Germanisten Hans Richter (Gottfried Kellers frühe Novellen, 2. Aufl. 1966). Richter blickt auf die konkrete Arbeitswelt und sieht als Grundstruktur der Erzählung den Gegensatz von Kapital und Arbeit. Allerdings führt er diesen Gedanken nicht weiter aus.

Nicht nur gelegentlich, sondern immer übertrifft der Sinn eines Textes seinen Autor.

Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode

Keller ist ein liberaler Geist, der mit den Ideen des Vormärz sympathisiert. In Heidelberg hört er Vorlesungen von Ludwig Feuerbach und wird zum bekennenden Atheisten, was in dieser Zeit der Karriere nicht eben förderlich ist. Durch seinen siebenjährigen Aufenthalt u.a. in Berlin ist er mit der sich durchsetzenden Industrialisierung und ihren Mechanismen vertraut, doch ist die Auseinandersetzung damit eher moralischer Natur; die kritischen sozialtheoretischen Konzepte dieser Zeit finden bei ihm keinen Niederschlag. Jedoch lässt ihn die poetische Mimesis an die gesellschaftliche Wirklichkeit Konflikte und Mechanismen erkennen, die er intuitiv literarisch gestaltet.

Beherrschend für die sozialistischen Gesellschaftstheorien dieser Zeit ist der Interessengegensatz von Kapital und Arbeit: Die Interessen der Unternehmer und der Arbeiter stehen einander unversöhnlich gegenüber, und der Kampf der Arbeiter zielt darauf ab, einen möglichst großen Teil des vom Unternehmer angeeigneten Mehrwerts als sog. gerechten Lohn zurückzubekommen. Marx definiert im Kapital das Kapital als „gesellschaftliches Verhältnis der Kapitalisten zu den Lohnarbeitern, der Kapitalistenklasse zur Arbeiterklasse“, fasst es also als Produktionsverhältnis beider Klassen auf. Aber das Verhältnis von Kapital und Arbeit ist nicht so äußerlich und gegensätzlich, wie es den Anschein hat. Schon der frühe Marx der Ökonomisch philosophischen Manuskripte von 1844 bezeichnet im Kapitel Arbeitslohn das Kapital als „angehäufte Arbeit“. Die Weiterentwicklung der Marx’schen Theorie hat in dieser Richtung den Begriff des „gesellschaftlichen Verhältnisses“ tiefer gefasst und dieses als Verschränkung beider Sphären formuliert: Arbeit und Kapital sind nur zwei Aspekte ein und derselben Sache, sie bedingen einander und gehören untrennbar zusammen.

Sie treten in der Novelle zwar nicht als Klassen auf. Doch schon sieben Jahre zuvor führen Marx und Engels in ihrem Manifest der kommunistischen Partei von 1848 den Klassenbegriff ein für das sich herausbildende Proletariat, als diese Klasse noch sehr heterogen zusammengesetzt war. So sind die drei Kammmacher zwar noch Handwerker, doch in Anbetracht ihrer entfremdeten und prekären Arbeitssituation bilden sie gleichsam einen Prototyp des Industrieproletariats.

Das hat Keller in seiner Novelle intuitiv gestaltet. Der von Hans Richter vermutete Gegensatz von Lohnarbeit und Kapital als Ausdruck der Ausbeutung der drei Gesellen durch den Meister erfasst den Grundkonflikt in der Novelle nur an der Oberfläche, das Problem liegt tiefer. Die von den drei Gesellen erbrachte „aufgehäufte Arbeit“ (Marx) materialisiert sich in Geldkapital; das ist als quasi „ursprüngliche Akkumulation“ (Marx) von Kapital zunächst von ihnen konsequent betrieben. Dazu haben sie die protestantische Arbeitsideologie bis zur Selbstaufgabe ihrer humanen Existenz verinnerlicht, dies zudem in der rigiden schweizerischen Ausprägung des Calvin, des Wegbereiters der „protestantischen Arbeitsmoral, die Max Weber als „Geist des Kapitalismus“ beschrieb.

In den Ökonomisch philosophischen Manuskripten beschreibt Marx den zu entrichtenden Preis folgendermaßen (die nicht-kursiven Worte sind von ihm selbst hervorgehoben):

Die Selbstentsagung, die Entsagung des Lebens und aller menschlichen Bedürfnisse, ist ihr (scil. der Ökonomie) Hauptlehrsatz. Je weniger du isst, trinkst, Bücher kaufst, in das Theater, auf den Ball, zum Wirtshaus gehst, denkst, liebst, theoretisierst, singst, malst, fichtst etc., um so [mehr] sparst du, umso größer wird dein Schatz, den weder Motten noch Raub fressen, dein Kapital. Je weniger du bist, je weniger du dein Leben äußerst, umso mehr hast du, umso größer ist dein entäußertes Leben, umso mehr speicherst du auf von deinem entfremdeten Wesen.

Diese Entfremdung zeigt sich in der Austauschbarkeit der drei Gesellen, die in der Erzählung kaum individuelle Konturen als eigenständige Subjekte annehmen. Die Hoffnung, im Tausch für ihr durch „asketischen Sparzwang“ (M. Weber) gebildetes Kapital das Geschäft zu erwerben, erweist sich als Täuschung. Zu dieser kommt eine weitere hinzu. Dietrich, der pfiffigere unter den dreien, setzt auf eine andere Kapitalanlage: auf den Gültbrief, das Wertpapier der Züs, das festverzinslich angelegt ist und regelmäßige Geldeinnahmen verspricht. Zwei Kapitale konkurrieren, und am Ende setzt sich das modernere durch.

Der Begriff der Gerechtigkeit, den Keller von Beginn an, ironisch gebrochen, verwendet, erweist sich aber auch für den Gewinner im Wettstreit mit seiner demütigenden Einspannung ins Ehejoch als trügerisch. Die politisch-ökonomischen Prozesse seiner Zeit durchschaut Keller nicht, begegnet ihnen aber mit tiefer Skepsis. Und schreibt eine abgründig skeptische Geschichte über sie.

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