Die Tiwag! Offener Brief an Markus Wilhlem

von Franz Schandl

Lieber Markus,

ich wollte dir nur mitteilen, dass ich deine Auseinandersetzungen nach wie vor regelmäßig und interessiert verfolge.

Du weißt ja, wir haben da auch einige Differenzen, wie sich gesellschaftliche Opposition gestalten kann und wo es anzusetzen gilt. Aber um das geht es jetzt nicht. Vor allem heißt es nicht, dass ich dir im aktuellen Konflikt nicht vollen Erfolg wünsche. Das tue ich. Es geht auch darum, dir Respekt und Anerkennung auszusprechen, für den außergewöhnlichen Mut, gegen diese scheinbar übermächtige Phalanx in den Ring zu tretenAber das war schon immer etwas, das dich vor anderen ausgezeichnet hat. Das ist ein Mut, der Mut machen kann und so demonstriert www.dietiwag.org auch, was Engagement und Beharrlichkeit alles zu bewerkstelligen vermag. Gratulation.

Der ferne Blick aus Wien meint zu beobachten, dass die anderen mehr wanken als du. Sie sind dir weder geistig noch menschlich gewachsen, das spürt man bei der Lektüre aller Dokumente und Stellungnahmen. Jene, die normalerweise mit Bürgerinitiativen Schlitten fahren, ja ganze Grünparteien in die Hosentasche stecken, stoßen bei dir an ihre Grenzen. Da wirken sie auf einmal ganz hilflos. Was du zeigst und offen legst, ist nicht nur die Arroganz und Impertinenz der sogenannten Mächtigen, sondern auch wie marod und vor allem wie dumm sie sind. Vielleicht beginnt Emanzipation in dem Augenblick, wenn die Leute, die ja eigentlich nichts zu lachen haben, anfangen die Herrschaften einfach auszulachen. Van der Staa wegzulachen, welch schöner Gedanke.

Was die Qualität der Recherche betrifft, können dir keine medialen Aufdeckungsjournalisten das Wasser reichen. Du bist gründlich und seriös, vor allem unabhängig und unbestechlich. Außerdem ist deine Absicht eine andere als ihre. Denen geht es um den kommerziellen Erfolg, dir geht es um menschliche Anliegen. Das ist zweifellos ein Unterschied ums Ganze. Ich hoffe, du hast viele Freundinnen und Freunde, die dich unterstützen, bekennende aber auch heimliche, denn man braucht auch diese und nicht alle können sich leisten, was notwendig wäre zu leisten, nämlich mit offenem Visier aufzutreten.

Wenn ich von hier aus was für dich tun kann, sag es einfach. Wir, die Redaktion der Streifzüge, haben auf jeden Fall mal deine Seite verlinkt, auf dass auch außerhalb Tirols einige über unsere Website www.streifzuege.org auf www.dietiwag.org gelangen. Gelegentlich wird das schon der Fall sein.

Mit besten Grüßen aus Wien nach Sölden

Franz Schandl

image_print