Rezension von Gorz, André: Wissen, Wert und Kapital. Zur Kritik der Wissensökonomie

von Erich Ribolits

Der aus Österreich stammende und seit vielen Jahren in Frankreich lebende Philosoph André Gorz – bekannt durch eine Reihe von Büchern zur Kritik der Warengesellschaft – befasst sich in seinem kürzlich erschienenen Werk „Wissen, Wert und Kapital“ mit den immanenten Widersprüchen jener politisch-ökonomischen Formation, die uns derzeit von den verschiedensten Seiten und meist recht euphorisch als „Informations- oder Wissensgesellschaft“ angepriesen wird. Gorz teilt nicht die heute oftmals vertretene Meinung, dass der Kapitalismus in seiner postmodernen Variante über den Weg der Verwertung immateriellen Kapitals – als „Humankapital“, „Wissenskapital“ oder „Intelligenzkapital“ bezeichnet – einen Weg gefunden hat, seine derzeit unübersehbare Krise zu überwinden. Seine im Buch umfangreich belegte und in verschiedenen, nach seinem Dafürhalten empirisch schon feststellbaren Konsequenzen dargestellte Gegenthese lautet, dass der gegenwärtig stattfindende Bedeutungsgewinn von Wissen zur wichtigsten Produktivkraft die Grundprämissen des Kapitalismus nachhaltig untergräbt, diese Entwicklung somit letztendlich sein Ende ankündigt.

Gorz beginnt seine Analyse mit dem Hinterfragen des für die Wissensökonomie zentralen Begriffs Humankapital. Die Ursache dafür, dass sich der kapitalistische Verwertungsprozess zunehmend an dieser Größe orientiert, sieht er darin, dass jene Tätigkeiten, die trotz der in den letzten Jahrzehnten geschaffenen technologischen Möglichkeiten auch weiterhin von Menschen durchgeführt werden müssen, einen anwachsenden Anteil eines spezifischen Vermögens enthalten, das zwar sehr häufig als „Wissen“ apostrophiert wird, die Dimension dieses Begriffs tatsächlich aber deutlich überschreitet. Bei näherer Betrachtung zeigt sich nämlich, dass, was da als Wissen angesprochen wird, keineswegs gleichbedeutend mit dem in Schulen und Ausbildungsgängen erlernbaren, formellen (Fach)Wissen ist. Die technologisch nicht substituierbaren Tätigkeiten erfordern in hohem Maß Wissensformen, die nicht formalisierbar und dementsprechend auch nicht systematisch lehrbar sind. Es handelt sich dabei z. B. um Kreativität, Intuition, Lernvermögen, Koordinierungs-, Selbstorganisierungs-, Verständigungsfähigkeit oder die Fähigkeit mit unerwarteten Situationen zurechtzukommen. Es geht dabei gewissermaßen um „lebendiges“ Wissen, das seinem Träger nicht bloß „oberflächlich anhaftet“ sondern ihn als Individuum „betrifft“ und nachhaltig verändert; ein Wissen, von dem Gorz meint, dass es primär im Alltagsverkehr erworben wird und das ein Element der Alltagskultur ist.

Mit der Feststellung, dass Wissen im Zusammenhang mit der Verwertung von Menschen eine neue Dimension gewinnt, rekurriert Gorz offenbar auf die Tatsache, dass Berufstätigkeiten, die normierbaren Abläufen folgen und für die demgemäß auch eine formale Qualifizierung – eine die Problemstellungen der Praxis quasi vorwegnehmende Ausbildung – möglich ist, heute zunehmend von Informations- und Kommunikationstechnologien übernommen werden. Was durch die „neuen Technologien“ jedoch nicht substituiert werden kann, sind Tätigkeiten, die Kreativität erfordern, und solche, die auf Beziehung beruhen; Tätigkeiten also, bei denen sich Professionalität nicht durch das Umsetzen erlernter Verhaltensweisen beweist, sondern darin, dass aus einer verinnerlichten Haltung heraus gehandelt wird. Die Art und Weise, wie in derartigen Bereichen menschlichen Handelns vorzugehen ist, kann nicht in vermittelbare Anleitungen gegossen und deshalb auch nicht befohlen bzw. kontrolliert werden. Sie verlangt von den Erwerbstätigen ein Sich-selbst-Einbringen – eine Bereitschaft aktiv zu werden, die über die extrinsische Motivation, die sich aus den Belohnungen der Warengesellschaft ableitet, weit hinausgeht. Nicht bloß der „Arbeitnehmer“, der seine Arbeitskraft über den Weg erlernten Wissens und Könnens verkauft, sondern der “ Mensch als ganze Person“ ist dabei gefordert.

Wenn Wissen in der dargestellten Form zur Hauptproduktivkraft wird und folglich die Produkte gesellschaftlicher Tätigkeiten hauptsächlich nicht mehr kristallisierte Arbeit, sondern kristallisiertes Wissen sind, folgt daraus, dass es zunehmend schwieriger wird, den kapitalistisch relevanten „Wert einer Tätigkeit“ in Zeiteinheiten zu messen. Nicht mehr die abgeleistete Arbeitszeit – also die Zeit, in der das eigene Arbeitsvermögen einer fremden Bestimmung überantwortet wird -, sondern die innere Motivation und die Identifikation mit dem Unternehmensziel sind ja nun die ausschlaggebenden Wertschöpfungsfaktoren. Zugleich leitet sich daraus aber auch die Notwendigkeit ab, dass diejenigen, die der Verwertung zugeführt werden, sich nicht länger als „Arbeitnehmer“, also als „temporäre Verkäufer ihrer Arbeitskraft“ wahrnehmen. In letzter Konsequenz verhindert nämlich genau das Lohnverhältnis, dass Erwerbstätige in den ihnen auferlegten Aufgaben wirklich „aufgehen“. Als ein Vertrag, geschlossen zwischen zwei Parteien, macht es deren Unterschied und den Antagonismus ihrer Interessen offensichtlich. Es hält die Erinnerung daran wach, dass einander im Verwertungsprozess zwei dem Kapitalismus in unterschiedlicher Form unterworfene Fraktionen gegenüberstehen. Das Lohnverhältnis birgt in sich somit gewissermaßen eine – wie es Gorz formuliert (S. 23) – „emanzipatorische Potenz, insofern es die Rechte der Arbeitgeber begrenzt und die Pflichten der Lohnabhängigen auf die Erfüllung bestimmter Aufgaben beschränkt. Es zieht eine Grenze zwischen der Sphäre der Arbeit und der des persönlichen, privaten Lebens. “

Um unter den Bedingungen der Wissensökonomie die Verwertung von Menschen aufrecht erhalten zu können, geht es also darum, dass diesen ihre Verwertung nicht länger „äußerlich“ bleibt, sondern sie sich mit ihrem ganzen Bewusstsein, quasi mit „Leib und Seele“, mit dem „Prozess ihrer eigenen Verwurstung“ identifizieren. Sie müssen – in Anlehnung an ein Zitat von Erich Kästner – dazu gebracht werden, „von dem Kakao, durch den man sie zieht, auch noch zu trinken“1 und ihn dabei auch noch für den Saft zu halten, der ihr Überleben sichert. Dass Menschen „zu sich selbst ein Vermarktungsverhältnis einnehmen“ ist letztendlich aber nur über den Weg der Auflösung des Unterschiedes zwischen Individuen und Unternehmen bzw. zwischen Arbeitskraft und Kapital möglich. Um Arbeitnehmer in Humankapital umzuwandeln, ist es notwendig sie – wie Gorz schreibt – durch den Konkurrenzkampf zu zwingen „den Druck der Verwertungslogik zu verinnerlichen. An die Stelle der Lohnabhängigen soll der Arbeitskraftunternehmer treten, der für seine Ausbildung, Weiterbildung, Krankenversicherung usw. selbst sorgt. An die Stelle der Ausbeutung tritt die Selbstausbeutung und Selbstvermarktung der „Ich-AG“, von denen die Firmen profitieren, die Kunden der Selbstunternehmer sind.“ (S. 10)

Um den Zugriff auf den ganzen Menschen zu ermöglichen, muss die Dichotomie von Unternehmen und Lohnarbeiter abgeschafft werden, die erwerbstätige Person muss „für sich selbst zum Unternehmen werden, sie muss sich selbst, als Arbeitskraft, als fixes Kapital betrachten, das seine ständige Reproduktion, Modernisierung, Erweiterung und Verwertung erfordert. Sie darf keinem äußeren Zwang unterworfen sein, sie muss vielmehr ihr eigener Hersteller, Arbeitgeber und Verkäufer werden und genötigt sein, sich die Zwänge [selbst] aufzuerlegen, die zur Lebens- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, das sie ist, erforderlich ist. [… ] Jede erwerbstätige Person muss sich selbst verantwortlich fühlen für ihre Gesundheit, ihre Mobilität, ihre Anpassungsfähigkeit an variable Arbeitszeiten sowie die Aufarbeitung ihrer Kenntnisse. Sie soll ihr ganzes Leben als Humankapital verwalten, ständig mit Fortbildungskursen in es investieren und verstehen, dass die Verkäuflichkeit ihrer Arbeitskraft von der kostenlosen, freiwilligen und unsichtbaren Arbeit abhängt, durch die sie sich ständig von neuem produziert.“ [… ] Auf diese Art „kann schließlich der ganze Mensch und sein ganzes Leben in Arbeit verwandelt und verwertet werden. [… ] Die Grenze zwischen Nicht-Arbeit und Arbeit verwischt, und zwar nicht, weil die Arbeits- und Nichtarbeitstätigkeit die gleichen Kompetenzen einfordert, sondern weil die gesamte Lebenszeit im Bann des ökonomischen Kalküls und des Werts steht.“ (S. 25/26)

Dass Menschen im Produktionsprozess zunehmend nur mehr als sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit einbringendes Humankapital und immer weniger als Träger „toten“ – also formalisierbaren, lehr- und lernbaren – Wissens erforderlich sind, hat aber noch eine weitere, die Grundprämissen des Kapitalismus sehr tiefgreifend betreffende Konsequenz. Es waren traditionell sogenannte qualifizierte Arbeitskräfte, die die Speicherung und die Transformierung von formalisierbarem Wissen in Wissenskapital, also seine „Vergegenständlichung“ in Form von Maschinen, Anlagen und Verfahrensweisen, bewerkstelligten. Die überdurchschnittliche Entlohnung gut ausgebildeter „Kopfarbeiter“ begründet(e) sich ja genau darin, dass diese potenzielles Wissenskapital darstellen, indem sie die personalisierte Fähigkeit verkörpern, die immaterielle Größe Wissen zu kapitalisieren, also etwas zu schaffen, was am Markt als Ware gehandelt werden kann. Gorz meint nun, dass der Mensch als stofflicher Träger formalen Wissens tendenziell ausgedient hat, da die Umsetzung von Wissen in Wissenskapital zunehmend durch Softwareprogramme erfolgt. Formales Wissen kann, losgelöst von jeglichem Produkt, in das es eingegangen ist oder eingehen wird, zunehmend in Form von Software von selbst produktiv wirken. Im Gegensatz zu qualifizierten Menschen ist Software aber praktisch unbegrenzt vervielfältigbar und kann in Universalmaschinen unbeschränkt genutzt werden. Sie ist somit kein prinzipiell knappes Gut, je größer ihre Verbreitung, desto mehr tendiert ihr Handelswert gegen null.

In der Möglichkeit formalisierbares Wissen unabhängig vom „Trägermedium Mensch“ verbreiten zu können, sieht Gorz deshalb „die Aussicht auf eine Ökonomie der Fülle, das heißt eine Ökonomie, bei der die immer weniger unmittelbare Arbeit verlangende Produktion immer weniger Zahlungsmittel verteilt. Tendenziell geht der (Tausch)Wert der Produkte zurück. Früher oder später muss es zu einer Senkung des (Geld)Wertes des insgesamt produzierten Reichtums sowie zu einer Schrumpfung des Profitvolumens kommen – unter Umständen zu einem Zusammenbruch der auf dem Tauschwert basierenden Produktion: Die Ökonomie der Fülle führt tendenziell zu einer Umsonst-Ökonomie, zu Produktions-, Kooperations-, Tausch und Verbrauchsformen, die auf Gemeinsinn und Gemeinwesen basieren sowie unter Umständen auf neuen Zahlungsmitteln.“ (S. 41) Um die Verwertung von Wissen in Kapitalform aufrechterhalten zu können, muss in Software geronnenes Wissen folglich in Privateigentum verwandelt und verknappt werden. In Kapitel II „Immaterielles Kapital“ zeigt Gorz auf, wie das derzeit – in Form von Monopolen und Patenten, symbolischer Wertsteigerung durch Markenimages, oder der Privatisierung und Vermarktung gesellschaftlichen Wissens – passiert, wie schwierig, kostspielig und unsicher dies aber gleichzeitig auch ist.

In Kapitel III „Auf dem Weg zum Wissenskommunismus“ zeigt Gorz an einer Reihe von Beispielen und bereits beobachtbaren Ansätzen und Entwicklungen auf, „dass eine wirkliche Wissensgesellschaft ein Wissenskommunismus sein würde, in dem die Schöpfung von Reichtum gleichbedeutend wäre mit der freien allseitigen Entfaltung menschlicher Fähigkeiten, inklusive der Muße und Genussfähigkeit. Die freie Produktionsweise von Wissen würde in einer Gemeinwesenökonomie münden, deren gesellschaftliche Verhältnisse antithetisch zu den Geld-Ware-Abstraktionen der politischen Ökonomie des Kapitals stünden.“ In einer derartigen echten Wissensgesellschaft – die genau genommen dann eigentlich auch als „Bildungs- oder Kulturgesellschaft“ bezeichnet werden müsste – ginge es eben nicht um die Verwertung von Wissen, indem dieses künstlich zu verknappen versucht wird. Es ginge – wie Gorz unter Bezugnahme auf den Informatiker Rainer Fischbach formuliert – nicht um Wissen als eine „Substanz, die man aus Gehirnen extrahieren, in eine Apparatur überführen, mit deren Hilfe man sie manipulieren, transportieren, konservieren und in einen verwertbaren, patentierten Produktionsfaktor verwandeln kann.“ Denn es ist klar, dass sich das Wissen, auf dem tatsächlicher gesellschaftlicher Reichtum aufbaut, „nicht auf die formalisierbaren Kenntnisse und Verfahrensweisen des Informationswissens reduzieren lässt, um das es sich in der so genannten „Informationsgesellschaft“ handelt, die oft identisch mit einer Wissensgesellschaft gehalten wird.“ (S. 87)

Für Gorz ist demnach auch klar, dass das künstliche Schaffen von (Wissens)Knappheit nicht Reichtum schafft, sondern dass – ganz im Gegenteil – „ein Wirtschaftswachstum, das auf der Plünderung von Gemeingut und dem Abbau des Gemeinwesens gründet, Misere statt Wohlstand hervorbringt.“ Der allgemein als „Übergang zur Wissensgesellschaft“ idealisierte, gegenwärtig stattfindende Übergang zum Wissenskapitalismus muss deshalb seiner Meinung nach zum Anlass genommen werden, um die Frage „Was ist Reichtum? “ neu zu stellen. Der Reichtumsbegriff muss vom (kapitalistischen) Wertbegriff abgekoppelt werden, denn „allein eine andere Ökonomie kann die Fesseln beseitigen, die der Verwertungszwang der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse und der Entfaltung menschlicher Fähigkeiten anlegt.“ (S. 12) Allerdings muss „für eine [echte] Wissensgesellschaft, die sich von der abstrakten Herrschaft der Geld-Ware-Wertbeziehung zu befreien strebt, die Frage nach dem Verhältnis zwischen lebendigem und formalisiertem, zwischen bewusstlosem und subjektlosem Wissen von zentraler Relevanz sein.“ (S. 88)

In diesem Sinn thematisiert Gorz im letzten Teil seines Buches, dem Kapitel IV „Auf dem Weg in eine posthumane Zivilisation? „, die Tatsache, dass es nicht mehr bloß um die Herrschaft des Kapitals geht, die dieses mittels seiner Maschinerie über die Menschen ausübt. Es gilt vor allem auch, „die Hegemonie des wissenschaftlichen Herrschaftsdenkens – die kognitiv-instrumentelle Rationalität -, die der Technik die Mittel der „Versklavung und Vergewaltigung“ alles Seienden (Peter Sloterdijk) beschafft hat“ (S13), zu brechen. Es ist der Antagonismus zu thematisieren, von „Rationalität“ auf der einen Seite, die auf formalisierbares Wissen rekurriert und sich nur in den Bahnen der instrumentellen Vernunft bewegen kann, sowie „Intelligenz“ auf der anderen Seite, die immer etwas mit lebendigem, lebensweltlichem Wissen, mit einer Ausrichtung an sinn-vollem Leben zu tun hat. Denn „die Qualität einer Kultur und einer Zivilisation hängt vom dynamischen Gleichgewicht ab, das sie zwischen dem intuitiven lebensweltlichen Wissen und den formalisierbaren wissenschaftlichen Kenntnissen zu schaffen vermögen. Sie hängt von der Synergie, der positiven Rückwirkung ab, die sich zwischen der Entwicklung des wissenschaftlichen und des lebensweltlichen Wissens etabliert.“ (S. 91)

Wie Gorz schreibt, war die Wissenschaft – ergänzend sollte man vielleicht dazu sagen: in ihrer von der Philosophie abgewandten Form – „von jeher mit dem Kapital eng verwandt. Sie hat ihm den Weg bereitet, indem sie die anschauliche Welt ausgeklammert und die Wirklichkeit als ein der reinen Logik des Kalküls gehorchendes, nur mathematisch denkbares System von Relationen erfasst hat. Die entsinnlichten, elektronisch schaltbaren mathematischen Denkprozesse haben der politischen Ökonomie die Mittel beschafft, mit rechnerischen Realabstraktionen die gesellschaftlichen Verhältnisse zu gestalten. Sie haben zu einer vom lebendigen Erfahrungswissen abgespaltenen, den Sinnen unzugänglichen Systemwelt geführt. In ihr erscheint der Mensch als ein überfordertes, antiquiertes, heimatloses Wesen. Er braucht chemische und elektronische Prothesen um der technischen Umwelt gewachsen zu sein. Das Projekt „Künstliche Intelligenz/künstliches Leben“ soll die biologische Begrenztheit des Menschen beseitigen. Die im Kapitel IV reichlich zitierten Pioniere der künstlichen Intelligenz – Minsky, Moravec, Kurzweil, de Garis usw. – machen keinen Hehl aus ihrer Verachtung für die menschliche „Fleischmaschine“. Die Natur, denken sie, habe der Gattung Mensch die Fähigkeit gegeben, sich selbst zugunsten post-biologischer Lebens- und Intelligenzformen aufzuheben, ja sich in digitalisierter Form als unsterblicher Geist im Weltall aufzulösen.“ (S. 13/14)

Damit „dieser Traum des Kapitals [nicht] zum Albtraum für all das und all diejenigen [wird], wovon das Kapital sich zu befreien sucht – den Planeten und seine Bewohner“, gilt es aufzuwachen und für eine Welt einzutreten, in der nicht der verwertbare Wert, sondern das Leben in seiner ganzen Sinnlichkeit die Richtung des Denkens bestimmt. Das Buch von André Gorz eignet sich dafür gut als Aufwachlektüre!

1 Erich Kästner: Kurz und bündig: Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!

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