Achtsamkeit, Selbstermächtigung – eine Phantasmagorie?

von Maria Wölflingseder

Großes Getöse verkündet die nahende Rettung. Eine riesige Branche bietet Koffer voller Tools an zur Erlangung von Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Me-time, Herzverstand, Gedankenhygiene, Selbstermächtigung, nachhaltig ökologischem Verhalten und einem gesunden Lebensstil. Diese Angebote richten sich immerzu an das einzelne Individuum. Zweifellos, sie können durchaus hilfreich sein. Aber warum werden die kruden Lebensbedingungen erstaunlicherweise ausgeklammert? Die Maximen lauten: „Verantwortung für dein Leben übernehmen statt im Außen nach Lösungen zu suchen. Alte Muster, Ängste und Selbstzweifel nachhaltig transformieren. Dich in Dankbarkeit üben. Das innere Kind hegen und pflegen. Dann bist du glücklich, erfolgreich, gesund und wirst immer genug Geld haben! Programmiere dich einfach um!“ Mit dem selbst erstellten analogen oder digitalen Visionboard ist das keine Hexerei.

Zahllose Bücher, Coachings, Internet-Auftritte und Online-Kongresse zur Vermittlung dieser Botschaften überschwemmen den Markt. Es läge nur an dir, welches Leben du willst: „Frust, Angst, Zweifel ade – und hallo Selbstsicherheit, Erfolg und Harmonie. So einfach? Ja, mit der revolutionären Methode des Mindset können Sie Ihren Sorgen endlich Lebewohl sagen und sich auf ein Leben in Freude und Fülle freuen.“ Mindset bezeichnet die Denkweise, Einstellung und innere Haltung einer Person. Es beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen und darauf reagieren.

Hinderlich am fehlenden Glück seien unsere Blockaden. „Den Schlüssel finden Sie in Ihrem Inneren. Erst wenn es gelingt, mentale, emotionale und seelische Blockaden aufzulösen, kann ein wirklich erfülltes Leben gelingen.“ Beliebige Zitate aus unzähligen inhaltlich immerzu gleich lautenden Angeboten.

Auch die belastenden Verhältnisse unter denen Kinder leiden, werden nicht in Frage gestellt, sondern die Kinder werden „behandelt“. Diese müssten widerstandsfähiger und resilienter werden. In einem katholischen Bildungshaus in der südlichen österreichischen Provinz bietet eine Kindermental- und -entspannungstrainerin einen „Achtsamkeits-Workshop für Kinder ab 3 Jahren und ihren Familien“ an, da „unsere Kinder den Druck unserer Gesellschaft schon früh zu spüren bekommen“.

Staatliche Einrichtungen und Politikerinnen rühren ebenso fleißig die Werbetrommel – für gesundes und nachhaltiges Verhalten sowieso, aber auch die Schlagwörter Diversität und Inklusion werden auf alle Fahnen geheftet. Mitunter wird sogar versucht, die Wirtschaft zu animieren, Menschen aller Nationen, Religionen, sexueller Orientierungen und jeden Alters die selben Möglichkeiten am Arbeits- oder Wohnungsmarkt zu bieten. Und zur Inklusion benachteiligter Gruppen sollen Sozialarbeiterinnen mit anpacken.

Transformation wohin?

Je abstruser, krankmachender, unsozialer, lebensbedrohlicher unsere Lebensbedingungen geworden sind, desto lauter verkünden all die Speaker ihre Verheißungen. Jeder Einzelne bräuchte nur sein Verhalten und seine Denkweise ändern, dann ändere sich angeblich auch die Gesellschaft. Viele sehen bereits die entscheidende Transformation heraufdämmern. Aber wie das gelingen soll, ohne jeden Anflug von Kritik oder Analyse, bleibt ein Rätsel. Die Grundlagen unseres Systems zu erkennen, zu benennen und zu verändern, findet kaum jemand der Mühe wert. Dass es auf Konkurrenz gebaut ist, in dem es folglich Gewinner und Verlierer geben muss, wird in diesem grandiosen Rettungsszenario nicht berücksichtigt. Auch nicht, dass unsere gesellschaftlichen Verhältnisse seit der Industrialisierung auf einem Weltbild fußen, in dem immer vehementer versprochen wird, mittels Technik und noch ausgefeilterer Technik unser Dasein zu erleichtern und uns von allen Sorgen zu befreien. Schon gar nicht will erkannt werden, wie sehr all unsere Kompetenzen immer mehr ausgelagert und wir selbst zunehmend entmündigt wurden. „Experten“ nehmen uns in allen Belangen die Entscheidungen ab und geben den Kurs vor. Ganz zu schweigen von der Produktion – sowohl das Was als auch das Wie wurde uns buchstäblich aus der Hand genommen. Entstanden ist ein Klima von Konkurrenz und Neid, Ängsten und Verunsicherungen, Misstrauen der Umgebung und dem Nächsten gegenüber. Die Folge ist Vereinzelung und Vereinsamung. Verhältnisse, die Menschen für Totalitarismus anfällig machen.

Aber mit Achtsamkeit, Selbstermächtigung und all den Zauberformeln sollen wir ganz einfach Herr und Frau über unser Wohl und Glück werden? Warum werden diese vollmundigen Postulate nie an die Verursacher all des Leids und der immer gravierender werdenden Missstände gerichtet? Selbst wenn wir von den weltpolitischen Krisen und Katastrophen einmal absehen, wenigstens in der Realität unseres ganz normalen Alltags müssten diese Tools doch ein bisschen Wirkung zeigen. Anstatt dessen wird die Diskrepanz zwischen den Beteuerungen und der Wirklichkeit immer größer.

Selbstermächtigung, wie denn?

Werfen wir einen Blick auf Gegebenheiten, mit denen wir täglich konfrontiert sind. Höchst merkwürdig, es wird immerzu gesundes Verhalten eingefordert – jeder sei ja selbst verantwortlich für sein Wohlergehen. Aber viele wissen nicht einmal, wo sie ein bisschen Ruhe finden können. Ihr Zuhause wird seit vielen Jahre durchgehend von Höllenlärm einer Großbaustelle nach der anderen zugedröhnt. Und zahlreiche Städte sind überdies massiv von Fluglärm betroffen. In Wien begannen die Überflüge vor gut 25 Jahren. In einer Einflugschneise, die jeweils bei Wind aus der östlichen Hälfte bedient wird, kreischen bis zu 400 Maschinen pro Tag in Minutenabständen über die ganze Stadt. Außerdem nimmt die Flughöhe ständig ab, also wird der Lärm noch stärker und die Flugzeiten dehnen sich immer mehr aus. Auch liegen viele Erholungsgebiete, einige Spitäler und Altersheime mitten in dieser Einflugschneise. Als 1999 damit begonnen wurde, gab es Widerstand in Form zahlreicher Bürgerinitiativen, die jahrelang aktiv waren. Ergebnis: Null! Die Wiener Flugsicherungs-Gesellschaft bedauert nur, die ursprünglich vereinbarte Anzahl der Überflüge nicht einhalten zu können, weil es leider immer öfter Wind aus der östlichen Hälfte gibt. Aber auch vor 1999 landeten viele Flugzeuge in Schwechat, die allerdings nie über Wien geflogen sind. Hier gab es sogar ein generelles Flugverbot. Nun seien die Überflüge aus Gründen der Rationalität notwendig.

Wenigstens im Sommer war es früher möglich, sich an den schönen Naturgewässern in Wien und Umgebung, teilweise sogar Naturschutzgebiete, zu erholen. Aber seit den Errungenschaften der Digitalisierung in Form unzähliger von den Besuchern mitgeführter Bluetooth-Boxen wird alles flächendeckend mit unterschiedlichsten Sounds gleichzeitig beschallt. Kopfhörer zu verwenden, wäre zu viel verlangt. Keine Awareness-Teams weit und breit. Die Politik stellt sich stocktaub. Diversität und Integration für jene, die Naturgeräusche pur hören möchten, das ginge zu weit. Oder sind es nur meine überholten Glaubenssätze, Muster und Blockaden, die mich hindern, den monotonen Hammer-Sound und das Wummern der Bässe zu genießen? Auch fragt niemand, was Menschen eigentlich veranlasst, in Erholungsgebieten Geräusche loszulassen, die sich von Maschinengewehrgeknatter kaum unterscheiden, oder mitten im Wald meterhohe Boxen aufzustellen, deren Gedröhne kilometerweit zu hören ist. Da stimmt doch grundsätzlich etwas nicht in der Gesellschaft. – Ein Erlebnis aus einem Jahr knapp vor dem radikalen Sprung in das Bluetooth-Boxen-Zeitalter wirkt geradezu antiquiert: Zwei junge Männer unterhielten sich an der Alten Donau angeregt über das Wasser. Das Wasser schlechthin. Schließlich der eine zum anderen: „Ja, wenn es etwas gibt, das heilig ist, dann ist es das Wasser.“

Warum fragen – ein Tabu

Selbst jeder Weg in einen Supermarkt, einen Drogeriemarkt oder gar in ein Bekleidungsgeschäft wird zum Spießrutenlauf zwischen den Lautsprechern, die dich zwangsbeschallen. Aber Halt, ein besonders achtsamer Kopf im Rewe-Konzern hat sich doch etwas einfallen lassen – für Menschen im Autismus-Spektrum. Mittlerweile bieten österreichweit 19 Filialen (von 1300) eine „Stille Stunde“ pro Tag an. Diese wird vom Konzern mit folgenden Worten beworben: „Viele Lichter, Marktdurchsagen, das Piepsen an der Kassa und andere Menschen gehören zum täglichen Einkauf – vor allem in Stoßzeiten – einfach dazu. Für Personen mit Autismus stellen diese Reize jedoch eine große Herausforderung dar. Deshalb hat Billa im Sinne der Inklusion und des sozialen Miteinanders die ,Stille Stunde‘ eingeführt. In diesem Zeitraum werden akustische und visuelle Reize für Kund:innen mit Autismus minimiert.“

In einer Salzburger Filiale wurde diese Sonderstunde letzten Sommer eingeführt. Die Salzburger Nachrichten berichteten in der Lokalbeilage „Aus Stadt und Land“ darüber. Zahlreiche Leserbrief-Schreibende griffen daraufhin zur Feder. Der Grundtenor lautete: „Nicht nur Autisten brauchen Ruhe.“ „Auch für die Angestellten eine Zumutung dieser Lärm.“ „Geht jemandem die Beschallung im Supermarkt und in nahezu jedem Geschäft ab? Bitte melden.“ „Als Kunde wird man nicht gefragt.“ – Zufall oder nicht, vier Tage später gab es einen Leitartikel von Bernhard Flieher in der bundesweiten Ausgabe der Salzburger Nachrichten mit dem Titel: „Immer auf die Ohren und kräftig aufs Hirn“. Eine wahre mediale Rarität! Darin heißt es: „Der Lärm, in dem wir uns durch die Welt bewegen, lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Das ist Absicht. … Dieses Dröhnen wird aus ökonomischem oder politischem Kalkül verstärkt. Dann hängt der Lärm der Propaganda in der Luft wie der von Bombendetonationen. Es rattert die Maschinerie des Marketings. Es brüllt die Ablenkung einer allmächtigen Unterhaltungsindustrie. Verdammt eng geworden ist es für die Ruhe.“Diese „wird längst verkauft auf einem Markt, der Rückzug und Stille als touristisches Angebot im Programm hat“. – Danke, dass einmal einer Tacheles spricht! Wer wagt es noch, die Tatsachen zu benennen? Selbst jedes Warum fragen wurde offenbar zu einem Tabu.

Kritik nur mehr eine nostalgische Vignette?

Es wird zwar immerzu gefordert, sich gesellschaftlich zu beteiligen, politisch einzubringen, mitzubestimmen, das Umfeld mitzugestalten. Aber offenbar nur, wenn es zufällig zwischen die flächendeckenden Widersinnigkeiten irgendwo hineinpasst – wie ein paar Blumenrabatte zwischen Gehsteig und Parkplätzen. Oder gar, um zweifelhafte Entwicklungen mitzutragen? Ethik-Kommissionen oder Mediationen dienen meist auch nur dazu, fragwürdige Neuerungen ohne großen Widerstand durchzusetzen.

Kritik beschränkt sich in den etablierten Medien größtenteils nur mehr auf offizielle politische oder wissenschaftliche Verlautbarungen. Etwa wenn der EU-Rechnungshof bemängelt, die Länder würden zu wenig für Lärmschutz unternehmen. Oder kürzlich auf orf.at gar die Schlagzeile: „Stetiger Fluglärm schädigt Gesundheit. Eine Studie zeigt erstmals die konkreten Auswirkungen von permanentem Fluglärm auf das Herz. Bei der Auswertung von Herzaufnahmen per Magnetresonanztomografie stellte ein Forschungsteam fest, dass die linke Herzkammer bei Menschen, die Fluglärm in besonderem Maße ausgesetzt waren, um durchschnittlich sieben Prozent schwerer war als bei anderen.“ – „Erstmals“? Welch Hohn! Wenn mich nicht alles täuscht, war die Erkenntnis der gesundheitlichen Gefahren von Lärm bereits vor 40 Jahren viel präsenter, und das bei noch wesentlich weniger Lärm! – Fundierte Reportagen gibt es kaum mehr. Betroffene dürfen immer weniger zu Wort kommen. Kritik ist meist nur Theaterdonner in der demokratischen Inszenierung, der niemand schreckt. Eine Als-ob-Kritik, damit niemand sagen kann, es gäbe sie nicht. Eine nostalgische Vignette.

Widersprüche ohne Einspruch

Beispiele gibt es allzu viele, die mich täglich fragen lassen, was ist aus unserer Welt geworden? Nicht nur weltpolitisch, sondern auch den Alltag betreffend. Aber je aberwitziger die Realität wird, desto eindringlicher raten dir die Achtsamkeitstrainerinnen, dich lieber um dein höheres Selbst zu kümmern, und dich mit deiner inneren Kraft zu verbinden. Soll denn die Gigantomanie an Widersinn ignoriert werden? Zum Beispiel versinnbildlicht in den noch immer ungeheuer schnell anwachsenden Mengen an Bekleidung und Schuhen. Von ausgebeuteten Arbeitskräften unter ungesunden Verhältnissen produziert, von schlechter Qualität, bestehend aus umweltschädlichen Materialien, kurzlebig, weite Transportwege zurücklegend.

Die Megalomanie an Nonsens spiegelt sich auch im Über- und gleichzeitig Unterangebot an Informationen. Trotz der unglaublichen Ansammlung an digitalen Angeboten ist selten jene Auskunft oder Hilfe zu bekommen, die gerade benötigt wird. Im Handel gibt es kaum mehr Fachauskünfte. Und telefonisch, egal wo, hängst du in der Warteschleife oder darfst mit der KI Vorlieb nehmen. Auch bei der Österreichischen Post funktioniert das Einfachste immer weniger. Zu wenig Angestellte müssen zu viel Arbeit erledigen. Oder Tätigkeiten werden einfach ausgelagert. Wen wundert es, dass dabei nichts Gutes herauskommt. Viele Briefe und Pakete werden an falsche Adressen oder mit großer Verspätung zugestellt. Es passieren viele Fehler und Pannen, die den Empfängern großen Stress, zeitlichen Aufwand, und oft auch finanziellen Schaden bescheren. Aber wenn die Rendite dieses börsennotierten Unternehmens stimmt, verstummen Politik, Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Konsumentenschützer. Bei einem operativen Ergebnis im Jahr 2024 von 207,3 Millionen Euro wollen sie nicht kleinlich sein und sehen über die eklatanten Missstände großzügig hinweg.

Es kümmert auch niemand, dass sich die Forderung nach umweltfreundlichem Verhalten und Ressourcenschonung komplett widerspricht mit der unglaublichen Forcierung der Digitalisierung und den Anwendungen von KI mit ihrem enorm hohen Stromverbrauch. – Auch dieser Widerspruch bleibt ohne Einspruch: einerseits immer wieder „Licht-aus“-Aktionen durchzuführen, um auf die Lichtverschmutzung hinzuweisen, und andererseits sind an immer mehr Häusern im Eingang und in den Garageneinfahrten die Bewegungsmelder komplett falsch eingestellt. Diese schalten das grelle Licht jedes Mal ein, wenn auch nur jemand am Gehsteig vorbeigeht, oder bei jedem Auto, das auf der Straße fährt – trotz einer Reihe parkender Autos dazwischen.

Calvinistische Prädestinationslehre?

Vor 40 Jahren wurde ebenfalls lautstark die nahende Rettung verkündet, als der sogenannte Neoliberalismus ausgerollt wurde und uns der AKW-Supergau in Tschernobyl in Angst und Schrecken versetzte. Damals stand das sanfte Wassermann-Zeitalter hoch im Kurs. Es wäre astrologisch ohnehin unausweichlich, wir müssten nur bereit dafür sein. Gesellschaftspolitisches Engagement hingegen wurde für obsolet erklärt, denn es soll gar nicht eingegriffen werden in das Schicksal von Menschen, denen es schlecht geht. Das würde sie nur stören, ihr Karma aus früheren Leben abzutragen. – Heute wird wiederum verkündet, wir stünden unmittelbar vor der Transformation. Damals wie heute die zentrale Botschaft: „Wir schaffen uns die Realität durch unser Bewusstsein selbst.“ Ein höchst egozentrisches Konzept. Einerseits eine völlige Selbstüberschätzung, andererseits sucht man den Gedanken an den Nächsten, die Sorge um die Gemeinschaft hier vergeblich. Anstatt dessen wird ein gigantisches Business aufgebaut, das die Anleitung zu Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Selbstermächtigung vermarktet und weitere Anbieter ausbildet. Fast so etwas wie ein Pyramidenspiel. Auch bei digitalen Nomaden sehr beliebt.

Freilich werden die Begriffe Achtsamkeit, Selbstermächtigung etc. durchaus mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt, und Praktiken zu unterschiedlichen Zwecken angewandt. Aber die „Anwendung“ als Fluchtvehikel scheint recht verlockend. Folgende Zeilen sind keineswegs eine Einzelmeinung. Sie klingen wie aus einem weit verbreiteten Lehrbuch: „Ein hoch entwickeltes Bewusstsein bedeutet, sich von jeder Erwartung zu lösen, dass sich im Außen etwas ändert. Wer sich auf das Außen konzentriert, der hat schon verloren. Er drückt sich selbst den Stempel der Ohnmacht und des Mangels auf oder befeuert die Kriegsmaschinerie, die alles in die Zerstörung treibt. Im Inneren gilt es, für Harmonie zu sorgen und sich auf die Frequenzen des Schöpferischen einzustellen. So darf sich jeder fragen: Wie sieht es bei mir aus? Bin ich von Menschen umgeben, die mich erniedrigen oder die mich erhöhen? Lebe ich das Leben, das ich mir wünsche? Bin ich im Mangel oder im Überfluss?“ (Kerstin Chavent, fleißige Autorin von Manova, vormals Rubikon)

In der Esoterik-Bewegung der 1980er und 90er Jahre wurde alles Bedrohliche einfach positiv gewendet – auch die Radioaktivität, das Ozonloch etc. Heute sind es Gentechnik und KI, die uns erleuchten können. Noch einmal Chavent: „Göttlich, so die Bewusstseinstrainerin Sandra Weber, ist alles, was natürlich ist, alles, was liebt, was pulsiert, leuchtet und verbunden ist. Wir haben die Wahl, uns per Genmanipulation und künstlicher Intelligenz (KI) immer mehr entmenschlichen zu lassen oder unser multidimensionales Potenzial zu entdecken, unsere Fähigkeit zu Telepathie, Telekinese und Teleportation. … Lassen wir durch KI die eigene Lichtkörperaktivierung unterbrechen oder wählen wir die Erhebung und das Vertrauen in unsere Göttlichkeit?“

Sind jene Menschen, die das allumfassende Glück nicht erreichen, des Erfolgs nicht wert? Die von Armut, Wohnungslosigkeit, Krankheit oder Krieg Betroffenen. Haben sie noch nicht ergründet, was sie wirklich wollen (das oberste Gebot!), und ihre Ziele zu wenig konsequent verfolgt? Spiegelt sich hier eine ins Diesseits verlegte Wiederkehr der calvinistischen Prädestinationslehre?

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