EINlauf

Streifzüge 48/2010

von Lorenz Glatz

Was hat Freundschaft mit „magazinierter Transformationslust“ zu tun, dass sie zum Schwerpunktthema dieser Nummer der Streifzüge geworden ist? Zu sagen, dass dieses Thema im heutigen Theoriebetrieb bei den Überlegungen zu gesellschaftlicher Emanzipation besondere Aufmerksamkeit fände, wäre schlicht lächerlich. Eher schon klingt das Wort heute nach Mädchen, die von ihrer „besten Freundin“ schwärmen, oder nach Männern bei Bier und Schnaps. Es kam daher nicht unerwartet, dass es diesmal kaum Textangebote gab, es mehr Nachfragen und Ermunterungen gebraucht hat und auch nicht alles zustandegekommen ist, was geplant war.

Kritik hat negativ zu sein, da steht Freundliches leicht im Geruch der Affirmation dessen, was zu überwinden ist. Dementsprechend sind Gesellschaftskritiker (mehr noch als -innen) für ihren Umgang miteinander oft zu Recht berüchtigt. Umgekehrt aber sind gewisse Fragen nicht von der Hand zu weisen: Was ist es denn, was uns Lust auf die und bei der Transformation macht, was finden wir aneinander, was suchen wir voneinander, wenn wir jene magazinieren? Die Frage ist ja nicht bloß, „warum wir uns das antun“, sondern vor allem auch: „wozu“. Wie leben wir, wie wollen wir leben, was haben wir für Vorstellungen, dass wir uns überhaupt imstande sehen, die Dinge nicht einfach so hinzunehmen, wie sie nun einmal liegen? Das ist das Feld, auf dem wir uns in diesem Heft umtun. Ein Streifzug hier, ein Flanieren dort. Mit unterschiedlichen Ergebnissen und mit Widersprüchen. Wie immer.

Mit welchen Themen wir weitermachen wollen, steht am Fuß dieser Seite zu lesen. Dass wir dazu Abos und Geld brauchen, ist allen LeserInnen wohlbekannt. Wir bitten um Berücksichtigung Wer auch ein wenig Zeit und Energie einsetzen kann und will, schaue bitte auf www.streifzuege.org/wanted.

Was Schönes noch zum Schluss: Petra Ziegler ist, seit dieser Ausgabe als Streifzüge-Redakteurin mit am Werken. Wir freuen uns.
Freundschaft!

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