Vorschule der Dialektik

moderiert und dann textlich destilliert von Hermann Engster

Das Problem: Ich wollte herausfinden, ob Brechts Kindergedichte auch in der Schulpraxis funktionieren.

Die Versuchsanordnung: drei Grundschulen in Göttingen, vier vierte Klassen an jeweiligen Terminen, Buben und Mädchen im Alter von neun bis zehn Jahren, jeweils im Hintergrund eine Lehrerin für pädagogische Notfälle.

– Ich: Liebe Schülerinnen und Schüler, ich danke eurer Lehrerin, dass ich euch heute einen Dichter vorstellen darf. Ich nehme an, ihr wisst, was ein Dichter ist? Was macht der denn so?

– Kinder: Der überlegt und schreibt, Theater, Gedichte …

– Was ist denn Besonderes an Gedichten?

– Die reimen sich.

– Und wozu sind diese Reime gut?

– Dann hört sich das schöner an.

– Richtig! Und solche Gedichte möchte ich euch heute vorstellen. Die stammen von einem sehr berühmten Dichter. Der wurde vor rund hundert Jahren geboren und heißt Bertolt Brecht. Hier zeige ich euch ein Foto von ihm, da war er etwa 50 Jahre alt. (Ich zeige auf Folie das bekannte Foto von dem etwa 50-jährigen Brecht.) Könnt ihr euch den als euren Opa vorstellen?

– Ja, der guckt ganz nett.

– Und hier ist ein Foto, da ist er viel jünger.(Brecht, Mitte zwanzig, in einem Ledermantel, fläzt sich lässig grinsend auf einem Stuhl.) Und wie findet ihr den?

– Cooler Typ!

– Wie der guckt!

– Also dieser Brecht schrieb spannende Theaterstücke und auch viele Gedichte. Und da er Kinder sehr ernst nahm, schrieb er auch Gedichte extra für Kinder. Als Brecht ein junger Mann war und mit seinen Theaterstücken Geld verdient hatte, da hat er sich ein Auto gekauft. Na, die waren damals nicht so toll wie heute, manchmal sieht man so ein Auto noch, die heißen dann Oldtimer, also alte Autos. Viele Autos wurden in Amerika hergestellt, und der größte Autobauer hieß Henry Ford. Berühmt ist sein Ford Lizzie. (Ich zeige ein Foto davon.)

– Hä, was‘n das für ‘ne Blechkiste?

– Is das’n Transformer?

– Also Brecht hatte dafür viel Geld bezahlt und war oft nicht zufrieden mit dem Auto. Also setzte er sich hin und schrieb ein Gedicht, um seinen Ärger rauszulassen:

Ford hat ein Auto gebaut,

das ist ein wenig laut,

es ist nicht wasserdicht

und fährt auch manchmal nicht.

– Eure Eltern haben sicher auch ein Auto. Macht das auch solche Probleme?

– Nee, mein Papa hat einen Suff.

– Einen Suff?

– Ja, so ‘nen großen, hohen.

– Er meint einen Essjuwie.

– Aha, einen Geländewagen.

– Ja, und mit dem ist er mal ganz schnell durch ‘ne Riesenpfütze gefahren, da ist aber nichts reingekommen.

– Und wie laut ist denn euer Auto?

– Eigentlich gar nicht, man kann sich drin gut unterhalten.

– Nun schaut euch mal an, wo im Gedicht die Reime sind! Die sind immer am Ende jeder Zeile.

(Die Kinder nennen die Reime.)

– Ich lese euch mal dasselbe ohne Reime vor: „Das Auto vom Ford ist etwas laut, es kommt Wasser rein, und manchmal fährt es auch nicht.“ Gefällt euch das besser als das Gedicht?

– Klingt langweilig.

– Da seht ihr, wie Reime alles viel interessanter machen. Wer will mal vorlesen?

(Viele Hände gehen hoch. Einige lesen vor.)

– Nun schaut euch mal an, wie Brecht den Inhalt des Gedichts aufgebaut hat! Was, meint ihr, sind besonders schwere Mängel am Auto, und welche sind nicht so schwer?

– Na, am schlimmsten ist es wohl, wenn das Auto gar nicht fährt. Wir mussten mal sogar abgeschleppt werden, mitten auf der Autobahn, das war ganz schön blöd.

– Dass es laut ist, ist aber auch nicht gut.

– Aber wenn es regnet und Wasser reinkommt, das ist schlimmer.

– Nun seht mal, wie Brecht hier Spannung in die Sache bringt: zuerst der kleine Mangel, dass das Auto zu laut ist; dann der größere, dass Wasser reinkommt; den größten aber hat er bis zum Schluss aufgehoben. Das entscheidende Wort nicht steht ganz am Schluss, und es reimt sich auch noch. Da merkt jeder, das ist der Höhepunkt vom Ärger. Das muss man nun beim Lesen herausbringen. Gedichte muss man mit Gefühl lesen. Hier ist das Gefühl „Ärger über ein schlechtes Auto“. Zuerst stellt Brecht nur etwas fest: Ford hat ein Auto gebaut. Das liest man ganz normal. Dann aber kommt der Ärger. Zuerst mit etwas stärkerer Stimme, dann noch stärker, und beim größten Ärger ganz laut. Wer möchte das mal ausprobieren, so richtig gut mit Betonung?

(Einige Kinder lesen vor und kommen zunehmend aus sich heraus.)

– Weil nicht jeder drankommen kann, lesen wir alle zusammen im Chor:

– Ford hat ein Auto gebaut … (Der letzte Vers gipfelt in einem allgemeinen Wutschrei mit anschließendem Gelächter.)

(Vorlesen einzelner und im Chor auch bei den folgenden Gedichten.)

– Brecht hat aber nicht nur lustige Gedichte geschrieben, sondern auch solche, bei denen man scharf nachdenken muss, was die eigentlich meinen. Bei einem Gedicht treffen sich ein Kanarienvogel, auch Kanari genannt, und ein Rabe. Habt ihr schon mal einen Kanarienvogel gesehen? (Einige Finger erheben sich.) Wie sehen die denn aus?

– In einem Käfig war der, knallegelb, und klein.

– Und können diese Vögel auch singen?

– Ja, richtig flöten und trillern tun die.

– Hier zeige ich euch einen Kanari (Folie). Und einen Raben habt ihr bestimmt auch schon mal gesehen. Hier in der Stadt sind viele Krähen, die gehören auch zu den Rabenvögeln. Aber die richtigen Raben sind die Kolkraben, die sind groß, gucken stolz und haben ganz schwarze Federn und einen schwarzen Schnabel, darum sagt man auch, wenn etwas total schwarz ist, „rabenschwarz“. Hier zeige ich euch ein Bild von einem Raben. (Folie) Können Raben denn auch singen?

– Nee, die machen nur laut krah! krah!

– Hört sich furchtbar an.

– Also über einen Kanari und einen Raben hat Brecht ein schlaues Gedicht gemacht. Das Gedicht geht so (Folie):

Es war einmal ein Rabe,

ein schlauer alter Knabe,

dem sagte ein Kanari, der

in seinem Käfig sang: „Schau her!

Von Kunst hast du keinen Dunst.“

Der Rabe sagte ärgerlich:

Wenn du nicht singen könntest,

wärst du so frei wie ich.“

– „Von Kunst hast du keinen Dunst“, damit meint der Kanari: „Du hast keine Ahnung von Kunst.“ Wie findet ihr denn das, was der Kanari sagt?

– Ziemlich eingebildet.

– Aber singen kann er!

– Ja, aber damit muss er nicht so angeben.

– Klar, dass der Rabe sauer ist.

– Überlegt mal: Wo sitzt denn der Kanari?

– In einem Käfig.

– Wer hat ihn denn da eingesperrt?

– Na, der Mensch, der ihn gekauft hat.

– Und warum?

– Damit er nicht wegfliegt und abhaut.

– Und warum darf er das nicht?

– Na, weil er so schön singen kann und hierbleiben muss. Der gehört ja jetzt dem Mann, der für ihn Geld bezahlt hat, damit er schön singt.

– Für einen Raben gibt keiner Geld aus. Der macht ja nur krah! krah!

– Und hat es der Kanari gut in seinem Käfig?

– Ja, der lebt prima, kriegt essen und trinken.

– Und wenn er mal krank wird, geht er zum Tierarzt.

– Und wie ist es beim Raben? Sorgt da jemand für ihn?

– Nein, keiner, der muss sich sein Futter selber suchen.

– Und wenn er krank wird, muss er selber klarkommen.

– Aber dafür kann er hinfliegen, wo er will.

– Jetzt sagt mal, was ist euch lieber: In einem Käfig schön singen und versorgt sein oder frei herumfliegen?

– Beides.

– Nein, nein, ihr könnt nur eins von beidem haben: In einem Käfig singen oder frei herumfliegen. Denn wenn ihr frei seid und dabei schön singt, fangen euch die Menschen, um euch zu verkaufen. Also? Was von beidem?

– Ich würde lieber frei sein.

– Aber dann musst du auch für dein Essen sorgen und aufpassen, dass dich die Katze nicht frisst.

– Na ja, auch wahr. So gesehen, ist es schon bequemer, in einem Käfig zu sitzen, und einer sorgt für mich.

– Aber dafür bist du immer eingesperrt und kannst nicht rumfliegen.

– Bei uns im Nebenhaus wohnt einer, der ist schon ziemlich alt, mindestens fünfundzwanzig, der wohnt immer noch bei seiner Mutter, der will gar nicht weg. Find ich blöd.

– Wie sieht das denn der Rabe?

– Der ist froh, dass er nicht singen, sondern nur krah! krah! machen kann.

– Ja, aber dafür kann er hinfliegen, wo er will, und wird nicht eingesperrt.

– Den würde auch kein Mensch fangen, weil kein Mensch ihn kaufen würde, für Geld. Der ist ja uninteressant.

– Und warum wird er im Gedicht „schlau“ und „alt“ genannt?

– Na ja, der ist viel rumgekommen in der Welt, und wenn er wirklich singen könnte, dann zeigt er’s nicht … schlau von ihm!

– Also wir haben hier einen Widerspruch: entweder Sicherheit, dafür steht der Kanari, oder Freiheit, dafür steht der Rabe. Lasst uns mal abstimmen: Wer würde lieber ein Kanari sein, wer ein Rabe?

(Die Abstimmungen in den Klassen zeigten große Unterschiede: von Hälfte-Hälfte bis zu einstimmiger Wahl für den Raben.)

– Ein weiteres Gedicht möchte ich euch vorführen. Hauptperson ist da ein Adler. Die gibt es hier bei uns nicht, sondern in den Alpen als Steinadler oder an der See als Seeadler. Ich habe euch mal Bilder von einem Adler mitgebracht. (Ich zeige ein Foto von einem Weißkopfseeadler.)

– Oh, den kenn ich, das ist das Logo von den Amerikanern!

– Ja, man nennt das ein Wappentier. Viele Länder haben eindrucksvolle Tiere als Wappentiere, die Franzosen einen stolzen Hahn, Engländer einen Löwen. Sowas haben wir Deutsche auch, im Bundestag hängt hinter dem Rednerpult an der Wand ein großer Adler. Ich zeige euch mal einen Adler in Nahaufnahme, und ihr sagt mir, was ihr so fühlt und denkt, wenn ihr euch das Gesicht vom Adler anschaut. (Ich zeige ein Bild vom Profil eines Adlers.)

– Ui, was hat der für einen Schnabel!

– Und die Augen: Richtig gefährlich guckt der!

– Und mächtig stolz.

– Ihr seht, das ist ein großer und stolzer Vogel. Dieser Adler gerät nun in eine Versammlung von Tieren, die ihn arg tadeln. Das Wort „tadeln“ bedeutet kritisieren oder schlecht über jemanden reden. Und darüber hat Brecht ein Gedicht gemacht, hier seht ihr es:

Es war einmal ein Adler,

der hatte viele Tadler,

die machten ihn herunter

und haben ihn verdächtigt,

er könne nicht schwimmen im Teich.

Da versuchte er es sogleich,

und ging natürlich unter.

(Der Tadel war also berechtigt.)

– Was meint ihr: Warum ist der Adler in den Teich gesprungen? Wusste er denn nicht, dass er nicht schwimmen kann?

– Vielleicht wusste er es nicht.

– Aber Adler sind ja nicht doof, der muss doch wissen, was er kann und was nicht.

– Wenn er gesehen hat, wie andere Vögel schwimmen, also Enten, dann wird er’s sicher auch mal probiert haben, und dann war’s ihm klar.

– Ich glaub, nicht mal das. Vögel haben ja Instinkt, und der sagt ihnen das Richtige.

– Also wenn ihr meint, der Adler weiß, dass er nicht schwimmen kann, warum hat er’s dann trotzdem versucht?

– Hm, keine Ahnung …

– Vielleicht hat er gedacht, er kann‘s doch und wollt‘ es beweisen?

– Das ist doch Quatsch! Wenn er weiß, dass er’s einfach nicht kann, wie will er denn beweisen, dass er’s doch kann?

– Nun ja, aber Tatsache ist: Er hat es getan. Warum eigentlich? Was hat ihn dazu gebracht?

– Die andern.

– Was meinst du mit „die andern“?

– Na, die andern Tiere, die haben Druck gemacht.

– Ja, glaub ich auch. Er hat sich vielleicht nicht getraut zuzugeben, dass er etwas nicht kann.

– Wie seht ihr denn die andern Tiere? Die wissen doch auch, dass der Adler nicht schwimmen kann. Warum verlangen sie es dann von ihm?

– Die sind einfach fies!

– Die sind neidisch, weil der Adler so toll aussieht und sie nicht. Eine Ente und ein Adler – da siehst du gleich, was für’n Unterschied das ist.

– Die haben ihm eine Falle gestellt.

– Und in die ist er gradewegs hineingetappt, obwohl er wissen musste, dass das mit dem Schwimmen nicht funktioniert. War das denn klug von ihm?

– Nee, das war ganz schön dumm.

– Total uncool.

– Und feige.

– Und alle lachen über ihn.

– Wie peinlich ist das denn!

– Da seht ihr also, dass tolles Aussehen und Größe nicht immer mit Klugheit zusammengehen.

– Am Schluss heißt es in dem Gedicht: Der Tadel war also berechtigt. Haben die Tiere den Adler also zu Recht getadelt?

– Na ja, schon, er kann ja wirklich nicht schwimmen.

– Aber man kann einen ja nicht dafür tadeln, weil er etwas wirklich nicht kann.

– Das ist so, wie wenn einer mich tadelt, weil ich nicht fliegen kann.

– Was hättet ihr denn anstelle des Adlers gemacht?

– „Ich hätte …, ich wäre …, ich würde“ … (Allgemeines Palaver) (Punkt i.d. Klammer weg)

– Also jetzt mal genau überlegt: Der letzte Vers steht in Klammern. Da spricht der Dichter selber. Und meint er wirklich, dass der Adler dafür getadelt werden muss, weil er nicht schwimmen kann – oder vielleicht für etwas ganz anderes?

– Vielleicht weil der Adler feige war.

– Feige warum?

– Weil er sich nicht getraut hat zuzugeben, dass er etwas nicht kann.

– Ja, und da hat er sich ganz schön blamiert!

– So groß und stolz – und dann das! Wie peinlich ist das denn?

– An dem Gedicht könnt ihr sehen, wie Brecht denkt. Er zeigt, dass die Sachen nicht so sind, wie es zuerst aussieht, und dass man genau hinschauen muss, weil da Widersprüche sind. Und das habt ihr nun getan. – Ganz raffiniert ist ein anderes Gedicht, das sich auch um einen Widerspruch dreht. Es handelt von einem armen und einem reichen Mann, die sich gegenüberstehen.

Reicher Mann und armer Mann

standen da und sahn sich an.

Und der Arme sagte bleich:

Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“

– Der Arme ist also betrübt darüber, dass er arm ist. Warum ist er arm? Wem gibt er die Schuld daran?

– Ist doch klar: dem Reichen.

– Seh ich auch so: Weil der andere Mann reich ist, darum ist der arme Mann arm.

– Der Reiche ist schuld.

– Ja, so scheint es. Aber seht euch mal genau an, was der Arme sagt. Er sagt nicht (Folie):

Wärst du nicht reich, wär ich nicht arm

sondern er sagt:

Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Seht ihr da einen Unterschied?

– ???

– Schaut mal auf die Worte „ich“ und „du“! In welcher Reihenfolge stehen die in der ersten und in welcher in der zweiten Fassung?

– Die sind nun andersrum.

– Vorher war „du“ und dann „ich“, und jetzt „ich“ und dann „du“.

– Ja, erst sagt er von sich selbst, dass er arm ist, und dann redet er zum Reichen.

– Und jetzt kommt eine ganz schwierige Frage: Wem gibt der Arme die Schuld?

– Also er sagt jetzt zuerst, dass er arm ist, und dass der andere deshalb reich ist, weil er selbst arm ist.

– Und wer ist nun schuld daran?

– Der … Reiche … ?

– Nee, der Arme gibt sich selbst die Schuld daran, dass er arm ist.

– Und woran liegt das?

– Viele haben wenig, und wenige haben viel.

– Das ist nicht gerecht.

– Das muss man ändern.

– Und wer soll das tun?

– Die Politiker.

– Und wenn die zu wenig tun oder es nicht können, wer sollte es dann tun?

– Na, der Reiche wohl nicht. Vielleicht gibt der ihm ‘nen Euro.

– Der Arme selber …?

– Das wäre die andere Möglichkeit. Aber nun schaut mal, in der Zeile davor heißt es: Und der Arme sagte bleich. Warum ist der Arme bleich?

– Weil er arm und nicht gesund ist.

– Das kann sein. Aber dann ist man eher grau im Gesicht. Ihr kennt doch sicher die Redewendung „Er wurde plötzlich kreidebleich im Gesicht“ oder „totenblass“. Wann passiert denn sowas?

– Wenn man plötzlich was ganz Schlimmes hört.

– Als meine Schwester einen Unfall hatte, da wurde meine Mama ganz blass im Gesicht.

– Könnte es nicht sein, dass der Arme deshalb plötzlich bleich im Gesicht wird, weil ihm klar wird, er selbst muss etwas tun, und dass das unangenehm und schwierig sein wird?

– Ja, vielleicht.

– Kann sein.

– Aber was soll er machen?

– Wissen Sie’s?

– Nein, das kann ich jetzt auch nicht so einfach sagen. Man muss sich das erst mal genau anschauen, also: wieso der Arme arm und der Reiche reich ist. Aber immerhin hat der Arme erkannt, dass er selbst was tun muss, und das wäre schon ein erster Schritt.

– Ihr habt nun gesehen, wie vertrackt Brecht seine Gedichte macht. Da hat er viele Widersprüche eingebaut, und über die muss man nachdenken. Das hat Brecht mit Absicht so gemacht, und er will, dass ihr selbst drauf kommt. Und das habt ihr sehr gut hingekriegt. Brecht hat für das Denken in Widersprüchen ein Lieblingswort, er nennt es „dialektisch“. Ein schwieriges Wort, aber wert, es sich zu merken. Wer traut sich, es einmal nachzusprechen: dialektisch? (Viele melden sich.) Und nun im Chor: dialektisch!

So, jetzt geb ich euch die Gedichte mit den Bildern nach Hause mit, und ihr könnt mal nachprüfen, was eure Eltern rauskriegen. Und danke für die Stunde!

Ergebnis der Versuche: Es funktioniert.