Wertkritisches Grundlagenseminar: Die Herrschaft der Ware

Fr. 23. – So. 25. Oktober 2015 in Bad Hersfeld (D)

Die Produktion in der kapitalistischen Gesellschaft findet in der Form von Waren statt. Marx sieht daher in der Ware die „Elementarform“ des kapitalistischen Reichtums und stellt ihre Analyse an den Anfang seiner Kritik der Politischen Ökonomie. Sowohl die gängige Volkswirtschaftslehre als auch der vermeintlich gesunde Menschenverstand können mit diesem theoretischen Zugang absolut nichts anfangen. Dass die Menschen ihre Gesellschaftlichkeit über die Produktion und den Tausch von Waren herstellen, erscheint als eine anthropologische Selbstverständlichkeit. Tatsächlich jedoch handelt es sich dabei um eine historisch-spezifische Form der Vergesellschaftung, aus der sich im Kern die abstrakte Herrschaftsförmigkeit und innere Widersprüchlichkeit der kapitalistischen Gesellschaft erklären lässt. Das Seminar soll diese Zusammenhänge näher beleuchten. Vier Schwerpunkte sind vorgesehen:

Widersprüchliche Vergesellschaftung: Gesellschaftliche Produktion in Form der Privatheit
Arbeit: Historisch-spezifische Tätigkeitsform und gesellschaftliche Vermittlungsinstanz
Fetischcharakter der Ware: Verselbstständigung der gesellschaftlichen Beziehungen und abstrakte Herrschaft
Geschlechtliche Abspaltung: Das „Andere“ von Arbeit und Warenform

Das Seminar richtet sich an Alle, die sich mit den theoretischen Grundlagen der Wertkritik auseinandersetzen wollen. Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, wenn auch hilfreich. Erwartet wird in erster Linie die Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion theoretischer Texte. Das Seminar ist der erste Teil einer Reihe von Grundlagenseminaren, die der Förderverein Krisis im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre anbieten wird. Referenten sind Julian Bierwirth und Norbert Trenkle.

Programm und Anmeldung