Vorwand und Rache

Der Gebrauchswert in der bürgerlichen Gesellschaft

Streifzüge 70/2017

von Emmerich Nyikos

Mensch und Sache

Während der Wert einer Ware eine Relation zwischen Mensch und Mensch reflektiert, ein gesellschaftliches Verhältnis, das Verhältnis mithin zwischen Privatproduzenten, die nichtsdestotrotz, obgleich unbewusst (und deswegen auch planlos), kollaborieren, der Tauschwert dagegen eine Relation zwischen den Sachen, den Waren, reflektiert der Gebrauchswert das Verhältnis zwischen Sache und Mensch, Mensch und Gegenstand oder Ding. Oder wie es Marx formuliert hat: „Der Gebrauchswert drückt die Naturbeziehung zwischen Dingen und Menschen aus, in fact das Dasein der Dinge für den Menschen.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, in: MEW 26.3, S. 291)

Man könnte auch sagen: Der Gebrauchswert ist die Gesamtheit der Eigenschaften einer gegebenen Sache, die sich als brauchbar im Hinblick auf das menschliche Leben erweisen, mithin auf die Praxis, sei diese nun produktiver oder konsumtiver Natur.

Dabei bedeutet „Gebrauchswert“ eben nicht „Nützlichkeit“ oder „Nutzen“, ein Konzept, das auf die subjektiven Vorstellungen abzielt, die sich die Verbraucher von den Gebrauchsdingen machen und die von den Marginalisten ins Zentrum ihrer Überlegungen gerückt worden sind. „Note that, according to Marx, the use-value of an object does not reside purely in the mind of the human consumer or owner; it has an external manifestation in the object itself. This contradicts the neoclassical notion of utility, which relates to subjective satisfaction.“ (G. Hodgson, Marx Without the Labour Theory of Value, in: Revue of Radical Political Economics 14 (1982), S. 61) Der Gebrauchswert ist demgegenüber die Einheit von „natürlicher Besonderheit“ einer Sache und dem „besonderen natürlichen Bedürfnis“, das ein Verbraucher nach dieser Sache verspürt (vgl. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, Dietz (1953), S. 154). Und an anderer Stelle sagt Marx: „… es ist durch seine eigne property, seine eignen Eigenschaften, daß ein Ding Gebrauchswert und daher ein Element des Reichtums für den Menschen ist. Nimm der Traube die Eigenschaften, die sie zur Traube machen, so hört der Gebrauchswert, den sie als Traube für den Menschen hat, auf; und sie hat aufgehört als Traube ein Element des Reichtums zu sein. Riches als identisch mit Gebrauchswerten sind properties of things that are made use of by man and which express a relation to their wants.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 126f.)

Ist nun zwar der Gebrauchswert nicht von seinen objektiven properties zu trennen, so gilt andererseits aber auch, dass eine Sache zu einem Gebrauchswert nur im Verbrauch wird oder nur im Hinblick auf den Verbrauch Gebrauchswertcharakter besitzt: „Der Gebrauchswert betätigt sich nur in der Konsumtion.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 185) Jenseits des Konsums ist eine Sache nur potentieller Gebrauchswert; zu einem Gebrauchswert im eigentlichen Sinne wird sie erst dann, wenn sie in ein konsumtives Verhältnis zu den Verbrauchenden tritt. Das Erdöl, das seit Jahrmillionen unter der Erde einen Dornröschenschlaf schlief, wurde erst dann zu einem Gebrauchswert, als es in Benzinmotoren oder als Rohstoff für Plastik genutzt werden konnte. Davor war es nichts weiter als ein Naturstoff. „… ein Kleid wird erst wirklich Kleid durch den Akt des Tragens; ein Haus, das nicht bewohnt wird, ist in fact kein wirkliches Haus; also als Produkt, im Unterschied von bloßem Naturgegenstand, bewährt sich, wird das Produkt erst in der Konsumtion.“ (K. Marx, Einleitung zur Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW 13, S. 623) Und an anderer Stelle heißt es: „Der Gebrauchswert hat nur Wert für den Gebrauch und sein Dasein für den Gebrauch ist nur ein Dasein als Gegenstand der consommation, sein Dasein in der consommation.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert I, in: MEW 26.1, S. 271)

 

Kern und Accessoires

Jeder Gebrauchswert weist einen „Gebrauchswertkern“ auf und daneben diverse „Gebrauchswertaccessoires“: so etwa im Falle eines Personenkraftwagens die Fähigkeit zum Transport von Menschen und Sachen auf der einen und die Anzahl der Türen, die Gangzahl, der Airbag usw. auf der anderen Seite.

 

Dimensionen

Der Gebrauchswert einer Sache ist die Einheit dreier Dimensionen:

  1. die funktionelle (oder instrumentelle) Dimension, die im Prinzip mit dem Gebrauchswertkern korreliert;
  2. die kommunikative (oder semiotische) Dimension, d.h. der Umstand, dass mit einer Sache Bedeutungen transportiert werden können;
  3. die ästhetische Dimension, die mit der Entbanalisierung der Dinge zu tun hat.

Je nach dem relativen Gewicht der drei Dimensionen kann man zwischen verschiedenen Gebrauchswertkategorien unterscheiden: Überwiegt der ästhetische Wert, dann handelt es sich um ein ästhetisches Faktum (ein „Kunstwerk“), überwiegt der kommunikative, dann hat man es mit Signa zu tun (cf. Abzeichen, Fahnen, Schleifen und Schärpen), überwiegt schließlich der funktionelle, dann spricht man von profanen Gebrauchsgegenständen (cf. ein Laib Brot oder ein Besen).

Normalerweise jedoch sind diese drei Dimensionen in einem Gegenstand harmonisch vereint: so im Falle der Kleidung, die vor Kälte, Hitze, Nässe und Sonnenstrahlen schützt, zugleich aber auch Bedeutungen zu transportieren vermag (die Polizeiuniform, der Purpur des Kaisers, die Zimmermannsjacke) und nicht zuletzt den Träger/die Trägerin „verschönert“ oder sie, was auf dasselbe hinausläuft, aus dem Grau des Alltags heraushebt.

 

Gebrauchswert und Wert

Eine Sache, die als Gebrauchswert fungiert, muss nicht auch zugleich eine Wert-Sache sein, was sich für vorkapitalistische Produktionsweisen von alleine versteht, aber auch für das Kapitalsystem gilt: „Ein Ding kann Gebrauchswert sein, ohne Wert zu sein. Es ist dies der Fall, wenn sein Nutzen für den Menschen nicht durch Arbeit vermittelt ist. So Luft, jungfräulicher Boden, natürliche Wiesen, wildwachsendes Holz usw.“ (K. Marx, Das Kapital I, in: MEW 23, S. 55)

Umgekehrt gilt aber auch, dass es den Wert ohne Gebrauchswert nicht gibt, wie Ricardo schon wusste: „Nützlichkeit ist also nicht das Maß des Tauschwertes, obwohl sie absolut notwendig für ihn ist. Wenn eine Ware in keiner Weise nützlich wäre …, so würde ihr jedweder Tauschwert mangeln, gleichgültig, wie selten sie sei oder wie viel Arbeit notwendig wäre, um sie zu beschaffen.“ (D. Ricardo, Über die Grundsätze der Politischen Ökonomie und der Besteuerung, Europäische Verlagsanstalt (1980), S. 399) Oder in den Worten von Marx: „Alle Waren verderben in bestimmter Zeit, obgleich die ultima Thule ihres Daseins verschieden. Werden sie nicht von den Menschen konsumiert (für die Produktion oder individuelle Konsumtion), so werden sie von den elementarischen Naturkräften konsumiert. Sie verschlechtern, schließlich verderben sie. Geht ihr Gebrauchswert kaputt, so geht ihr Tauschwert zum Teufel, und mit ihrer Reproduktion ist es am Ende.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 431)

Kurz zusammengefasst: „Gebrauchswert zu sein scheint notwendige Voraussetzung für die Ware, aber Ware zu sein gleichgültige Bestimmung für den Gebrauchswert.“ (K. Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW 13, S. 16)

 

Nicht-Gebrauchswert

Die Ware ist ein Gebrauchswert, aber zugleich ist sie es nicht: „Die Ware ist Gebrauchswert, Weizen, Leinwand, Diamant, Maschine etc., aber als Ware ist sie zugleich nicht Gebrauchswert. Wäre sie Gebrauchswert für ihren Besitzer, d.h. unmittelbar Mittel zur Befriedigung seiner eignen Bedürfnisse, so wäre sie nicht Ware. Für ihn ist sie vielmehr Nicht-Gebrauchswert, nämlich bloß stofflicher Träger des Tauschwerts, oder bloßes Tauschmittel; als aktiver Träger des Tauschwerts wird der Gebrauchswert Tauschmittel. Für ihn ist sie Gebrauchswert nur noch als Tauschwert. Als Gebrauchswert muß sie daher erst werden, zunächst für andere.“ (K. Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. 28)

Der Wert ist somit, so könnte man sagen, „gesellschaftlicher Gebrauchswert“: „Um Ware zu produzieren, muß er (der Produzent, N.E.) nicht nur Gebrauchswert produzieren, sondern Gebrauchswert für andre, gesellschaftlichen Gebrauchswert.“ (K. Marx, Das Kapital I, S. 55) Und in den Randglossen heißt es: „… dort, wo Warenproduktion das Herrschende, (muß) der Gebrauchswert, den ein Produzent liefert, ‚Gebrauchswert für andre‘ und in diesem Sinn ‚gesellschaftlicher Gebrauchswert‘ sein …“ (K. Marx, Randglossen zu Adolph Wagners „Lehrbuch der politischen Ökonomie“, in: MEW 19, S. 374)

 

Two Nations: Absolute Alterität

Der Wert einer Ware hat mit ihrem Gebrauchswert absolut nichts zu tun: „Als Werte sind die Waren gesellschaftliche Größen, also von ihren ‚properties‘ as ‚things‘ absolut Verschiednes. Sie stellen als values nur Verhältnisse der Menschen in ihrer productive activity dar.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 127) Der Wert oder die Austauschbarkeit (und weiter: der Grad der Austauschfähigkeit einer Ware) ist, so könnte man sagen, nichts als das spezifische gesellschaftliche Gewicht dieser Ware in Relation zu allen anderen Waren, ein Gewicht, das dem aliquoten Anteil dieser Ware an der gesamtgesellschaftlichen Arbeitszeit korrespondiert. Und dies ist unabhängig von ihrem Gebrauchswert.

Und als Kollorarium dazu: Als Gebrauchswerte sind Waren verschieden, als Werte dagegen sind sie substantiell gleich: „Whereas commodities are materially heterogeneous as use values, they are socially homogeneous as value.“ (T. T. Sekine, An Uno School Seminar on the Theory of Value, in: Science & Society 48 (1984/85), S. 420) Die qualitative Gleichheit jedoch impliziert die quantitative Verschiedenheit der Waren als Werte: „Als Werte sind alle Waren qualitativ gleich und nur quantitativ unterschieden …“ (K. Marx, Grundrisse, S. 59)

 

Das Wertparadox

Schon Denker wie Pufendorf, Hutcheson oder auch Adam Smith wussten: „Die Gegenstände, die den größten Gebrauchswert haben, besitzen häufig einen geringen oder gar keinen Tauschwert, während andererseits diejenigen, die den größten Tauschwert haben, oft einen geringen oder gar keinen Gebrauchswert besitzen. Nichts ist nützlicher als Wasser, aber man kann damit kaum etwas kaufen oder eintauschen. Ein Diamant hingegen hat kaum irgendeinen Gebrauchswert, aber eine große Menge anderer Waren ist häufig dafür im Austausch erhältlich.“ (A. Smith, Eine Untersuchung über das Wesen und die Ursachen des Reichtums der Nationen, Akademie-Verlag (1963), Bd. 1, S. 38f.) Und ebenso David Ricardo: „Wasser und Luft sind außerordentlich nützlich; sie sind sogar für unsere Existenz unentbehrlich, und doch erhält man unter normalen Umständen nichts im Austausch für sie. Hingegen kann man für Gold, obwohl es im Vergleich mit Luft oder Wasser nur geringen Nutzen besitzt, eine große Menge anderer Waren eintauschen.“ (D. Ricardo, Über die Grundsätze …, S. 9)

Dies allein schon hätte ausreichen müssen, die Marginalisten – Menger, Jevons, Walras (und ihre modernen Adepten) – von der Dummheit abzuhalten, den „Nutzen“ als Angelpunkt der politischen Ökonomie zu betrachten. Doch offenbar ging es hier lediglich darum, einen weiteren Schleier über die Produktionsverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft zu werfen.

 

Wertlosigkeit

Dinge, deren Gebrauchswert als lebensnotwendig erscheint, die aber nicht als Ware an der gesellschaftlichen Gesamtarbeitszeit partizipieren und so bar jeden Werts sind – das Wasser, die Luft und die Erde –, werden ebendeswegen, weil sie wert-los sind und daher als Gratisgabe erscheinen, im System der kapitalistischen Produktion durch Raubbau, Verschmutzung oder sonstwie vernichtet. Hier rächt sich, dass nur die Ware „Wert hat“ und nicht auch der Gebrauchswert als solcher.

 

Ancilla valoris: Kapital und Gebrauchswert

Für das Kapitalsystem oder die bürgerliche Gesellschaft (und selbst für ein primitives Warensystem, wenn auch hier noch nicht so prononciert und extrem) ist der Gebrauchswert der Waren unerheblich, belanglos, im Prinzip ganz ohne Bedeutung: „Der Gebrauchswert ist überhaupt nicht das Ding qu’on aime pour lui-même in der Warenproduktion. Gebrauchswerte werden hier überhaupt nur produziert, weil und sofern sie materielles Substrat, Träger des Tauschwertes sind.“ (K. Marx, Das Kapital I, S. 201)

In der bürgerlichen Gesellschaft wird nur das produziert, was Profit bringt; was keinen Profit abwerfen kann, wird nicht produziert, welchen Gebrauchswert es für die Gesellschaft auch sonst haben mag. Ohne äußeren (staatlichen) Zwang, in „völliger Freiheit“, hätte das Kapital Klär- und Filteranlagen, die im Grunde nichts anderes sind als faux frais de production, nie appliziert (und sie wären daher auch nie hergestellt worden), Anlagen, deren Gebrauchswert indes offenbar ist.

Andererseits: Selbst Dinge, die über keinerlei (funktionellen) Gebrauchswert verfügen, wie etwa Exkremente in Dosen, würde man en masse produzieren, sofern nur das Publikum sie käuflich erwürbe, in der Einbildung nämlich, dass sie über einen Gebrauchswert verfügten, und sei es nur über den, Imitat eines Kunstwerks zu sein.

In einem kapitalistischen Warensystem ist der Gebrauchswert nichts als der Vorwand der Produktion von Profit. Oder wie es Marx so schön formuliert hat: „Die Stahlmacherei ist bloßer Vorwand der Plusmacherei.“ (K. Marx, Das Kapital I, S. 278) Und ebenso an einer anderen Stelle: „Die Produktion des Kattuns ist nur ein Mittel für die Produktion des Profits.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 12) Der Arbeitsprozess (und mit ihm der Gebrauchswert) erscheint so „nur als Mittel, der Verwertungsprozeß oder die Produktion von Mehrwert als Zweck.“ (K. Marx, Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses, Dietz (1988), S. 39)

Was in früheren Produktionsweisen das Zentrum der Produktionsprozesse war, der Gebrauchswert, das wird in der kapitalistischen zur Peripherie: „Marx hat den Hauptunterschied zwischen der kapitalistischen und anderen Produktionsweisen dadurch bestimmt, dass die anderen Produktionsweisen im wesentlichen auf irgendwessen Konsum ausgerichtet waren, während die kapitalistische Produktionsweise auf die Produktion von abstraktem Reichtum abzielt. Deswegen hat für die anderen Produktionsweisen der Gebrauchswert eine entscheidende Bedeutung, während er in der kapitalistischen irrelevant wird, weil hier die Produktion auf Reichtum und seine Rückverwandlung in Reichtum ausgerichtet ist.“ (C. Napoleoni, Ricardo und Marx, Suhrkamp (1974), S. 125f.)

Daran mag man die Perversität der bürgerlichen Gesellschaft ermessen: Denn wie der Perverse den eigentlichen Zweck (die sexuelle Satisfaktion) nur erreicht, wenn er zugleich Handlungen ausführt, die völlig irrelevant im Hinblick auf diese Finalität sind, so kann die bürgerliche Gesellschaft nur dann überleben – sich ernähren, wohnen, sich kleiden oder sonst wie ihr Leben gestalten –, wenn sie die Produktion von Gebrauchswert in die Produktion von Profit, von Surpluswert, kleidet, ein „Verhalten“, das an und für sich überhaupt nichts mit der Produktion von Gebrauchswert zu tun hat. Denn es ist immerhin denkbar, dass der gesamte Produktionsapparat, in der Hand der Gesellschaft und nicht von Privateigentümern (Aktionären) vereint, wie ein Betrieb organisiert wird, so dass Austausch und Geld der bewussten Planung den Platz räumen müssen und der Gebrauchswert (durch das Denken mit Blick auf ästhetische und ökologische Rücksichtnahmen „gezähmt“) zum alleinigen Kriterium der Produktion avanciert.

 

Der Gebrauchswert im Schlepptau

Wie gering auch immer der Wert pro Wareneinheit sein mag, die Masse des Werts – und damit, ceteris paribus, auch der Profit – vergrößert sich mit dem Gesamtvolumen der Waren. Daher der Impuls, so viel wie möglich produzieren zu lassen, der Impuls mithin zum unaufhörlichen „Wachstum“. Es versteht sich von selbst, dass dies impliziert, dass das Gebrauchswertvolumen als materieller Träger des Werts zugleich expandiert. Während nun aber der Wert ein rein „gesellschaftliches Dasein“ besitzt, ist der Gebrauchswert an materielle Faktoren gebunden, an Ressourcen aus der natürlichen Umwelt, die mit dem Wachstum, eben weil sie begrenzt sind, gar nicht mithalten können. – Dass hier ein Limit gesetzt ist, über welches man nicht ungestraft hinweggehen kann, das versteht sich von selbst.

Der Gebrauchswert, der überflüssig und unnötig ist

Hinzu kommt, dass die bürgerliche Gesellschaft als solche Aktivitäten miteinschließt, die nur existieren, weil die Gesellschaft bürgerlich ist: Kommerz, Public Relations, Reklame, Bank- und Versicherungswesen und was es dergleichen noch mehr gibt. Ganz zu schweigen von der Rüstung, die zwar nicht speziell bürgerlich ist, aber doch ganz in das Bild passt. Und all dies involviert den Konsum von Gebrauchsgegenständen, die nicht produziert werden müssten, wenn die Gesellschaft – nicht bürgerlich wäre.

Da nun die Gesellschaft bürgerlich ist und somit die Arbeitskraft Ware, ist es überdies klar, dass der Verkauf des Arbeitsvermögens einen absoluten Verlust von Lebenssubstanz impliziert, einen Verlust, der im Lohn durch ein Abstraktum, das Geld, kompensiert wird und deswegen anschließend nur durch den Konsum von Gebrauchswerten wettgemacht werden kann (soweit dies der Lohnrahmen zulässt). Denn da die Arbeit „abstrakt“ (und nicht kreativ) ist – zerteilt, wie sie ist –, bedarf es eines Konkreten, um die Leerstelle erneut aufzufüllen, die die Lohnarbeit hinterlässt, und dieses Konkrete kann nicht das Geld, das Abstraktum an sich, sondern nur der Gebrauchswert, der eben konkret ist, in der Form von Konsumgütern sein. Das Werden ist durch das Haben ersetzt. Würde man demgegenüber über free time für „freie Aktivität“ disponieren – und nicht über „Freizeit“, die nichts anderes ist als die Zeit zur Regeneration des Arbeitsvermögens –, so bräuchte es einen Großteil der Konsumwaren nicht.

Schließlich fielen schlicht viele Gebrauchswerte weg, wenn die herrschende Klasse (mitsamt ihrem Staat) im Museum der Altertümer verschwände: der Luxus, der dazu dient, von dem profanen Rest der Gesellschaft sich ostentativ abzuheben, die Prestige-Projekte, die der Staat zur höheren Ehre der Bourgeoisie finanziert, und nicht zuletzt auch all dies, was als Repräsentationskosten der Kapitalgesellschaften und ihrer Exekutivkader anfällt.

 

Nullsummenspiel

Es gibt einen Film von Alexander Mackendrick, in welchem Sir Alec Guinness, The Man in the White Suit, eine Faser erfindet, die nicht zerreißt und nicht verschmutzt, und so den Ruin einer gesamten Branche herbeiführt.

Diese Parabel trifft den Nagel durchaus auf den Kopf: Denn wenn die Gebrauchswerte nie verderben würden, so wäre es – sofern man ein rationales Verhalten auf Seiten der Verbraucher voraussetzen könnte – mit der bürgerlichen Gesellschaft binnen kurzem vorbei. Wenn der Bedarf (die Nachfrage also) auf null sich verringert (oder beinahe auf null), dann hört sich der Warenkauf auf, und wenn es keine Käufe mehr gibt, dann gibt es auch keinen Verkauf, und ohne Verkäufe gibt es keine Verwertung – und ohne Verwertung gibt es keinen Profit.

Umgekehrt gilt aber auch: Je kürzer die Lebenszeit eines Gebrauchswertes ist, desto mehr kann von dem korrespondierenden Warentyp hergestellt werden und desto größer ist schließlich die Masse des Werts (und somit der Profit) der betreffenden Branche.

Es ist ein Nullsummenspiel: Was jede Ware (als Exemplar) an Lebensdauer gewinnt, das geht auf Kosten der Nachfragemenge. Und was sie an Lebensdauer verliert, das kommt der Ware (als Kategorie) mit Blick auf den Absatz zugute.

Es versteht sich von selbst, dass dieses Verhältnis, verkehrt proportional, wie es ist, von den Kapitalentitäten aktiv ausgenutzt wird: Die Strategie besteht gerade darin, die Lebenszeit der Waren auf die eine oder andere Art zu verkürzen.

Hier sei auf das, was man „geplante Obsoleszenz“ genannt hat, verwiesen, den Umstand, dass Geräte und Apparaturen oft dazu neigen – meist kurz nach Garantieablauf –, ihren Geist aufzugeben, wobei die nötige Reparatur dann teurer kommt als der Neukauf oder, wenn es extrem wird, die Sachen überhaupt nicht mehr zu reparieren sind. Schwer dürfte es allerdings sein nachzuweisen, dass diese rasche Veraltung Absicht der Kapitalgesellschaften ist. Nun, ist es nicht Absicht, dann ist es Unvermögen.

Neben dieser physischen gibt es allerdings auch eine moralische Veraltung der Waren, und diese ist durchaus intendiert: Mode, Wechsel des Modells und Inkompatibilität von Software und Hardware.

Was heute à la mode, ist morgen out of fashion. Die „Erneuerung“, ohne dass sich dabei etwas grundlegend ändert, ist im Prinzip das Wesen der Mode. Oder man könnte auch sagen: die „ewige Wiederkehr des Gleichen“, nur jeweils in spezieller Verkleidung. Die Mode betrifft in der Hauptsache dann auch nur die ästhetische Dimension des Gebrauchswerts, während der funktionelle Aspekt völlig ausgespart bleibt. Es ist der Schein des Innovativen, der ins Rampenlicht tritt und den Unterschied ausmacht – und so den Impuls zum Neukauf begründet.

Neben der Mode, in sensu stricto, gibt es dann auch noch den beständigen Wechsel von einem Modell hin zum nächsten, wobei dies den funktionellen Aspekt nur oberflächlich tangiert: Was sich in Wirklichkeit ändert, das sind die Gebrauchswertaccessoires. Dabei ist es so, dass eine Verbesserung oft gar nicht mehr eintritt; im Gegenteil, was als Innovation sich geriert, reduziert bisweilen sogar den Gebrauchswert, so wie im Falle von Windows XP und den nachfolgenden Betriebssystemen aus dem Hause Bill Gates.

Schließlich kommt es oft vor, dass ein Gerät, das noch funktionstüchtig ist, obsolet, d.h. nicht mehr anwendbar wird, weil neue Programme sich als nicht kompatibel mit der gegebenen Hardware erweisen oder sich schlicht die Hersteller weigern, Updates dafür zur Verfügung zu stellen. Und dann muss man die Hardware entsorgen. – Apple gebührt hier durchaus die Palme.

Physische und moralische Obsoleszenz hängen freilich zusammen: Veraltet die Ware moralisch, dann fällt auch der Grund weg, die physische Lebensdauer derselben sehr hoch anzusetzen, so dass die Hersteller sich in der glücklichen Lage befinden, höhere Kosten mit Blick auf die Materialqualität einzusparen. Die moralische Veraltung erlaubt es, die (physische) Lebenszeit des Gebrauchswerts auf ein Mindestmaß, das noch toleriert werden kann, abzusenken, ohne dass dies großartig auffallen würde: Wandert die Sache zum Müll, weil sie moralisch veraltet, dann könnte sie unmittelbar nach diesem Zeitpunkt durchaus kaputtgehen – und niemand würde es merken, dass die Sache so produziert worden ist, dass sie frühzeitig Schrott wird.

 

Gebrauchswert und Müll

Der Gebrauchswert vergeht mit der Zeit, indem er aufgebraucht wird oder ganz von alleine verdirbt, ohne dass er jemals konsumiert worden wäre (so wie das oft bei Nahrungsmitteln der Fall ist) – und so kommt es zum Müll des produktiven wie konsumtiven Konsums, der entsorgt werden muss. Es versteht sich von selbst, dass je mehr Gebrauchswerte hergestellt werden und zwar zunehmend so, dass sie frühzeitig altern, desto mehr Abfall anfallen wird. Mit wachsendem Gebrauchswertvolumen müssen deswegen auch immer mehr Konsumtionsexkremente in die „Umgebung“ des Warensystems zurückgeführt werden, und dies wirkt sich für diese „Umgebung“ ab einem bestimmten Zeitpunkt fatal aus: Will die Gesellschaft nicht im Unrat versinken, so hat sie ihn sich vom Halse zu schaffen, doch dies führt dazu, dass die Umwelt im Unrat versinkt. Schon heute werden global – und zwar täglich! – 3,5 Millionen Tonnen an Müll „produziert“, und für das Jahr 2025 darf man eine „Produktion“ von 6 Millionen Tonnen erwarten: genug, um damit eine Kolonne von Müllfahrzeugen zu füllen, die sich über eine Länge von 5000 Kilometern erstreckt. Man schätzt überdies, dass allein 2010 zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen an Plastikabfall vom Land in die Meere gelangten, wo diese Mengen dann sich als riesige Strudel aus Plastik in den Strömungswirbeln der Weltmeere sammeln, und dies sogar in der Arktis. – Wenn man so weitermacht wie bisher, wird der Planet schon bald eine gigantische Müllhalde sein.

 

Gebrauchswert und Technologie

Die Technologie gehört ganz der Gebrauchswertebene an: Die produktiven Verfahren mit ihrem objektiven Substrat sind ein Aspekt des Gebrauchswerts, und zwar des Gebrauchswerts des Produktionsapparats. Nichtsdestotrotz wird dieser Aspekt ganz von der Sphäre des Werts dominiert: Die Produktion eines Extramehrwerts, durch die Kapitalkonkurrenz, ob „frei“ oder „monopolistisch“, den Kapitalsubjekten diktiert – denn der Extramehrwert sichert direkt oder kraft des erhöhten Potentials der Rekapitalisierung von Mehrwert die Überlegenheit über die anderen Kapitalkonkurrenten, ein Umstand, der logischerweise den Bestand als aparte Kapitalentität garantiert –, ist Funktion der Forcierung des Produktivkraftsystems, welche sich der Inkorporierung der Wissenschaft in das Produktivsystem schuldet. Dieser Stand der Dinge jedoch führt dazu, dass, schreitet dieser Prozess so wie bisher beharrlich voran, die gesamte Produktion mit der Zeit automatisiert werden wird: Computerisierung und Robotisierung machen vor nichts und niemandem halt. Dies aber heißt, dass der Gebrauchswert selbst wieder auf die Sphäre des Wertes zurückwirkt – und das ist für das System durchaus fatal.

 

Gebrauchswert und Arbeitskraft

Der Gebrauchswert der Arbeitskraft als einer Ware ist Arbeit, sei sie konkret, sei sie abstrakt. Als konkrete Arbeit bringt sie Gebrauchswert hervor, als abstrakte dagegen den Wert (der den Mehrwert miteinschließt), ein Umstand, auf den Marx den Akzent gelegt hat: „Der Gebrauchswert des Arbeitsvermögens ist – Arbeit, das Tauschwert setzende Element.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, S. 178) Der Gebrauchswert der Arbeitskraft besteht also gerade darin, „Quelle von Wert zu sein und von mehr Wert, als sie selbst hat.“ (K. Marx, Das Kapital I, S. 208)

Wenn nun aber, wie wir sahen, der Produktionsprozess perspektivisch automatisiert, computerisiert und robotisiert wird, dann reduziert sich logischerweise das Quantum an Arbeit, dessen man in diesen Prozessen bedarf, bis hin zu dem Punkt, wo schließlich die Arbeit ganz obsolet wird, weil der Produktionsapparat komplett automatisiert worden ist. Das Arbeitsvermögen als Ware fristet ihr Dasein dann nur noch als Ladenhüter und Ramsch, den niemand mehr kauft.

Das allerdings kann gar nicht verfehlen, für das System ernste Konsequenzen zu haben: Denn wenn die Arbeitskraft nicht mehr gekauft wird, dann gibt es auch keinerlei Lohn, und ohne die Lohnzahlung fällt die Basis des Massenkonsums ebenfalls fort, d.h., es können auch keine Konsumgüter mehr in den nötigen Mengen abgesetzt werden, was schließlich die Produktion von Produktionsgütern ebenso hinfällig macht. Das Kapitalsystem zerstört sich so konsequent selbst.

Dieser „Selbstmord auf Raten“ mag durch „entgegenwirkende Ursachen“ möglicherweise verlangsamt, er kann jedoch nicht gestoppt, nicht abgestellt werden. Zu diesen Faktoren zählen etwa der Luxus der herrschenden Klasse (charity miteingeschlossen), die Transferzahlungen, die der Staat übernimmt, sowie die Jobs im Staatsapparat und schließlich auch der (konsumtive) Kredit. Es ist indes klar, dass dies alles nur einem Tropfen auf dem heißen Stein gleichkommt: Selbst wenn es medizinisch gelänge, den Verdauungstrakt der Bourgeoisie, gemäß einem Vorschlag von Brecht, so zu erweitern, dass ihr der Verzehr von Tonnen von Lebensmitteln pro Tag möglich wäre, so würde dies doch bei weitem nicht genügen, die gigantischen Mengen, die der Produktionsapparat ausscheiden kann, konsumtiv aufzunehmen. „Wohltätigkeit“ macht indessen das Kraut auch nicht fett. Und wenn der Staat über Steuern einen Gutteil des Surplus (in Geldform) absaugen würde, um diese Beträge, als Transferleistung mithin, der „Reservearmee“ zugutekommen zu lassen – einer „Reservearmee“, die als solche allerdings ausgedient hat – oder damit die Bezahlung eines hypertrophierten Staatspersonals zu bestreiten, so würde die Bourgeoisie, die gegen höhere Steuern stets rebelliert, dies sicher auf Dauer keineswegs durchgehen lassen. Schließlich kann der (konsumtive) Kredit, sofern man ihn nicht (mit Zinsen) zurückzahlen kann – und wie sollte dies sein, wenn es den Lohn als Einkommensquelle gar nicht mehr gibt? –, auch keine Abhilfe sein (nicht einmal auf kurze Sicht): Wer auch würde Geld kreditieren, wenn es nicht ausgemacht ist, dass es (mit Zinsen) wieder zurückkommt? Und mit dem Kredit an den Staat verhält es sich ähnlich.

Noch viel weniger kann indessen die Produktion von Produktionsmitteln, die dann wieder der Produktion von Produktionsmitteln dienen, und so immer fort, als ein Ausweg aus der Misere fungieren, denn, abgesehen davon, dass die vertikale Verflechtung (innerhalb dessen, was man Kapitalkomplexe genannt hat) dem allein schon einen Riegel vorschieben würde, so hieße dies nur, dass man zur Krise des klassischen Typs glücklich zurückkehrt: zwar nicht zur Diskrepanz der Departements der gesellschaftlichen Produktion (da es die Abteilung, die Lohngüter herstellt, dann nur mehr rudimentär geben würde), aber doch wohl zu einer absoluten Hypertrophierung des Produktionsmittelsektors, welche sich nur in einer allumfassenden Krise (so wie 1929 ff.) auflösen kann.

 

Unwirklichkeit

Wie wir schon sahen, geht die Tendenz unaufhaltsam dahin, die lebendige Arbeit aus dem System nach und nach auszumerzen. Nun lässt sich mathematisch exakt demonstrieren (vergleiche den Anhang), dass mit dem Verschwinden der lebendigen Arbeit aus dem produktiven Prozess sich zugleich auch der Wert sämtlicher Waren auf null reduziert. Wie könnte es anders auch sein? Denn wenn die Gebrauchswerte gleichsam von alleine entstehen, wenn sie, so wie die Luft, einfach da sind, ohne dass es notwendig wäre, auch nur einen Finger zu rühren, um sie ins Dasein zu setzen, dann kann man ohne weiteres sagen, dass der Austausch hinfällig wird – und mit dem Austausch auch die Tauschfähigkeit, der „gesellschaftliche Gebrauchswert“ der Waren – also der Wert. Es wäre dann doch wirklich seltsam, wenn die literarische Einbildungskraft sich ein Schlaraffenland ausgedacht hätte, in dem die gebratenen Tauben gegen den Wein aus dem Brunnen oder den Honig, welcher als Regen, oder den Zucker, welcher als Schnee aus den Wolken herabfällt, ausgetauscht würden. In der Tat, die gebratene Taube ist wert-los, weil man damit nichts eintauschen kann; und es kann damit nichts eingetauscht werden, weil es niemanden, wer es auch sei, Arbeit kostet, sich den Gebrauchswert der Taube selbst zu beschaffen – sie fliegt nämlich von allein in den Mund.

Das heißt freilich nicht, dass das Warensystem, weil es sinnlos und im Hegel’schen Sinne unwirklich ist – unwirklich, da es nicht mehr notwendig ist –, nicht doch weiter fortexistiert. Das kann es durchaus, denn das Monopol des Privateigentums hält das Austauschsystem künstlich am Leben – und mit ihm die Fassade, die oberflächlichen Formen, Geld, Preise, Profit und was es dergleichen noch mehr gibt. Die Waren mögen vollkommen wert-los, ganz ohne Wert sein, solange jedoch das Privateigentum (am Produktionsapparat) existiert, so lange kann man sie auch zu bestimmten (phantasmagorischen) Preisen verkaufen, und man kann Profite erzielen, die dann nichts anderes sind als die verwandelte Form des Nettoprodukts (in Gebrauchswertgestalt), ein Nettoprodukt, das mit dem Surplus nun gänzlich in eins fällt: mithin nichts anderes sind als das Surplus, in Geld ausgedrückt. – Doch auch wenn das System weiter fortexistiert, so existiert es dann doch nur als Absurdität.

 

Vendetta

Der Gebrauchswert, der im Warensystem kapitalistischer Prägung zu einem Vorwand verkam, ist dabei, sich gründlich zu rächen: In der Form der Technologie unterminiert er das gesamte System, macht es absurd und beraubt es zu allem Überfluss noch des Hauptkontingents seiner Nachfragebasis. – Was will man mehr, worauf eigentlich soll man noch warten, wenn man so einen Verbündeten hat?

 

Anhang

Nehmen wir den Vektor der Werte: v = vA + l,

wobei A die Produktionskoeffizientenmatrix ist und l der Vektor der direkten Arbeitsinputs.

Setzen wir nun den Vektor l der lebendigen Arbeit gleich null: l = 0. Dann ergibt sich:

v = vA

Subtrahieren wir vA auf beiden Seiten:

v vA = 0

und formen wir um, indem wir v ausklammern:

v(EA) = 0

Wenn wir die Gleichung mit der Inversen (EA)-1 multiplizieren, dann erhalten wir schließlich:

v(EA) (EA)-1 = 0(EA)-1, d.h. v = 0.

Quod erat demonstrandum.

 

image_print