Krisengeflüster

Über wahre und fiktive Ursachen der Wirtschaftskrise

Referent: Lothar Galow-Bergemann, 18.11., Mainz

Mittwoch, 18. November 2009, 19.30 Uhr
AWO – Tagesstätte, Zanggasse 19 (Bleichenviertel)

Veranstalterin:
Aktion 3.Welt Saar, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Rheinland-Pfalz/Saarland in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung
Rheinland-Pfalz

Was mit dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers begann, hat sich schon längst zur größten weltweiten Wirtschaftskrise seit 1929 fortentwickelt. Damals hatte die Krise nicht nur unmittelbar schlimme Auswirkungen in Form von Massenarbeitslosigkeit und Verarmung für Millionen Menschen. Sie hatte auch
katastrophale Langzeitfolgen, insbesondere in Gestalt des deutschen Nationalsozialismus und seiner Verbrechen. Maßgeblich für den Aufstieg des NS waren verbreitete oberflächliche, falsche und gefährliche
Interpretationen und ideologische Verarbeitungsformen der Krise.

Auch heute ist die Vorstellung weit verbreitet, dass die wahren Verursacher der Krise einige gierige Menschen seien, die uns alle ins Unglück stürzen, weil sie den Hals nicht voll genug bekommen können. Lässt sich die Krise wirklich so erklären oder hat sie tiefer liegende Ursachen?
Wie hängen Finanzsektor und Realwirtschaft zusammen?
Warum produziert die kapitalistische Ökonomie immer wieder Blasen?
Warum schafft sie es nicht, den enormen Produktivitätsgewinn der letzten
Jahrzehnte in ein gutes Leben für alle Menschen zu übersetzen?
Warum erklärt sie stattdessen immer mehr Menschen de facto für „überflüssig“?
Warum produziert sie ungeheuren Reichtum, den sie doch wieder bloß vernichtet?
Warum muss es für diese Wirtschaft „immer mehr“ sein, ohne dass es deswegen besser wird für die Menschen?
Warum sind die Banken „systemrelevant“ und nicht die Menschen?
Wenn schon Krise, dann wenigstens keine falsche Krisenanalyse.
Denn ohne richtige Untersuchung der Krise gibt es keine richtigen Antworten auf sie.

http://www.a3wsaar.de/uploads/media/a3w_krisengefluester.pdf

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